
Für Darstellung
in höherer Auflösung auf das jeweilige Bild klicken
|
Unterbereich total:
Die Laufflächen der Höhenräder habe ich mit Umleimer bebügelt,
dies ist
jedoch seitens Funktionalität nicht notwendig, da Alu auf Teflon gut
gleitet. Sieht m.E. aber besser aus. Die Enden der gebogenen 20*10mm
Rohre haben Multiplexkappen erhalten, so gibt es keine offene Kanten
mehr.
Was man im Bild erahnen kann: Die Spiegelzelle ist unten geschlossen:
Schwarzer
Jeansstoff wurde mit Klett befestigt, um Streulicht von unten
auszusperren. Dies ist für den hoffentlich bald möglichen finalen
Startest notwendig. Bei belegtem Spiegel wird unten alles offen
bleiben. Falls das Teleskop einmal in Wüstengebieten zum Einsatz kommen
sollte, kann der Stoff gegen Flugsand jederzeit wieder angeklettet
werden.
|

|
Rockerbox:
klassisch ausgeführt. Dort, wo aus stabilitätsgründen Material
weggenommen werden kann, wurde fleissig ausgesägt.
Seitenteile aus 18mm, vorne und hinten 12mm, Bodenbrett 21mm Birke
Multiplex.
|

|
Rockerboden und Basisdreieck:
Der Ausschnitt wurde so groß wie sinnvoll möglich ausgeführt; es ist
eine Gratwanderung zwischen Materialersparnis und Stabilität. Da der
OTA des Teleskops unter 15 kg liegt, ist die mechanische Belastung
nicht sehr hoch.
Das Basisdreieck besteht aus (von vorherigen Bauten vorhandenen) 10mm
Carbonstangenstücken
(Drachenbau), die mit Expoxid in die Holzstücke eingeklebt sind. Das
schwierigste war, die Bohrungen im richtigen Winkel einzubringen, Mit
Bohrständer hatte dies gut geklappt.
Gleitmaterial ist Resopal, mit einer billingen Baumarkoberfräse als
Ring ausgeschnitten. Das Resopal habe ich vom örtlichen Schreiner, 3
Abfallstücke hatte ich (reicht für 3 Dobson) für insgesamt 4
Euro gekauft.
|

|
Hutanbauteile:
Alu und Holz sieht Chic aus - meine Meinung. Das OAZ-Brett besteht aus
2mm Alublech, geflazt und genietet. Die Aufnahme für den Rigel besteht
aus dem gleichen Material. 2mm Blech auf die engen Radien biegen ist
nicht
ganz einfach, mit etwas Übung geht aber auch dies.
|

|
So sieht es aus, wenn alles
aufgerüstet ist:
Ein fettes Okular im OAZ, der Rigel etwas versetzt, so dass man ohne
Problem peilen kann, daneben der 8*50 Winkelsucher.
Über den Gebrauchtmarkt konnte ich diesen (mit aufrechten und
seitenrichtigem Bild) für 40 Euro erwerben. Jedoch ohne Aufnahme.
Ein Papprohr mit CFK unklebt bildet dies Aufnahme, justiert wird mit
M4-Nylonschrauben. Vorne im Papprohr habe ich den Durchmesser mit
eingeklebten Ring
vermindert, ein Gummiring hält den Tubus dort und lässt
Justageverstellungen zu.
|

|
Die Sucherbefestigung
erfolgt durch Klemmung mit Schnellspanner. 2mm Alublech wurden gebogen,
etwas eingesägt und verschränkt, so daß ein definierter Anschlag zum
Hutring gegeben ist.
Der Sucher kann an beliebiger Stelle sowohl am oberen oder unteren
Hutring befestigt werden. Da der Dobson insgesamt etwas "hecklastig"
ist, wird der Sucher am oberen Ring zum Einsatz kommen.
|

|
Gitterrohrstangen:
Um den Schwerpunkt möglichst niedrig zu bekommen, heist es oben Gewicht
sparen. Bei den Stangen bringt jedes Gramm nicht soviel wie am Hut,
aber doch merklich, sofern man ein paar 100g sparen kann.
Aluminiumstangen sind zweckmäßig, günstig und leicht zu verarbeiten,
Carbon jedoch deutlich leichter. Nur: Carbonstangen sind extrem teuer!
Für mein Teleskop wären für 8 Stangen mehrere hundert Euro notwendig
gewesen. Ich bin nicht bereit, für die Stangen so viel Geld auszugeben.
Eine
Anzeige über Nordic Walking-Stöcke aus Carbon (100%, kein
Carbon-Glasfasergemisch o.ä.), das Paar für 20 Euro
brachte mich auf die Idee, es damit zu versuchen.
Die Stöcke in der Hand stellte sich die Frage: wie zerlegen, ohne zu
zerstören?
So klappt es: an den Griffen zunächst den Korküberzug
entfernen (Aufschneiden und abziehen). Das Plastik erhitzen (z.B. mit
Heißluftfön, ob kochendes Wasser reicht wäre auszuprobieren), den Griff
umwickeln
(um sich nicht die Finger zu verbrennen) und mit drehenden Bewegungen
abziehen - e voila!
|

|
Die längsten Nordic Walking Stöcke waren mit 125cm angegeben, nimmt man
die Spitze
und den Griff
weg, bleiben ca. 110cm übrig - zu wenig für den 17-Zöller.
Deshalb wurden die Stöcke unten um ca. 20cm mit Alurohr verlängert. Auf
Höhe der Räder und des Schwerpunkts schadet eine Aluverlängerung
aus Balancegesichtspunkten nicht.Wie
verbinden? Die Carbonstäbe sind konisch mit am Übergang zur
Spitze ca. 8mm
Durchmesser, am Griff sind es 16mm.
Im Griff sind die Stangen nicht mehr konisch, sondern zylindrisch
abgeschliffen. Alurohr 18*1mm hat einen Innendurchmesser von 16mm - das
passt - fast exakt. Ich musste noch eine Kleinigkeit abschleifen. Um
die lackierten Stecken nicht zu zerkratzen oberhalb abkleben, dann mit
120er
Schmirgelpapier ans Werk. Wenn die Stangen schließlich drehend in die
Alurohre einsteckbar sind passt es.
Etwas Epoxidharz zum kleben dünn aufbringen, aufdrehen. Wenn man das
Alurohr erwärmt, geht es
leichter.
Ich hatte davor Befürchtungen das die Verbindungen nicht exakt gerade
werden könnten. Dank zylindrischem Ende (was ich vor dem Zerlegen nicht
wusste)
hat es aber 100% geklappt.
|

|
Carbon ist ein sprödes Material
welches leicht ausbricht. Will man bohren, so ist die Stelle zunächst
zu
verstärken. Ich bin dem Problem auch am oberen Stangenende aus dem weg
gegangen. Die vorderste Spitzen wurden abgesägt. Es zeigte sich, daß im
Kunststoff ein ca. 5,5 bis 6mm starker Stahlstift eingebettet ist.
Dieser wurde mit 4mm Bohrer durchbohrt - genaues Ausrichten beim Bohren
war
notwendig, da links und rechts ja nur ca. 1mm "Fleisch" übrig bleibt.
Mit Geduld hat dies bei allen 8 Stangen funktioniert. Mit
M4-Edelstahlschrauben wurden die Stangen paarweise am oberen Aluwinkel
(3mm Materialstärke) zusammengefasst.
Damit die Stangen beim Transport eng aneinader gelegt werden können
mußte an den Kunststoffverdickungen etwas Material abgeschnitten
(besser gesägt) werden.
|
|
|

|
Obere
Klemmung:
Auf bewährtes wird gerne zurückgegriffen. Auch hier
Sattelstützenschnellspanner, das Stück für 2,80 Euro. Die Steckachse
ist gekürzt, das Gewinde wurde nachgeschnitten. Um zu vermeiden, daß
die Bolzen "uneingefädelt" schräg stehen, und so beim Hut aufsetzen
Schwierigkeiten bereiten wurden Distanzstücke hergestellt. Von einem
Rest 12mm Alurohr Stückchen absägen, mit vorhandenen Führungshülsen aus
einem ausgeschlachteten Set Inlineskate-Rollen (die Lager wurden
anderweilig verbaut) sind die Distanzstücke sehr leicht ausgefallen.
Die Gitterrohr"stangen" (verlängerte Nordic Walking-Stöcke) wurden
knapp unter der Spitze durchbohrt (aufpassen, dass genau die Mitte
getroffen wird, da der in Kunststoff eingebettete Metallstift nicht
mehr als 6mm Durchmesser hat), M4-Schrauben stellen die Verbindung zum
Alu-Winkelprofil her.
|
|
|

|
FS-Spinne ausrichten:
Je schneller das Öffnungsverhältnis, desto wichtiger ist eine genaue
Justage des optischen Systems. Wichtig ist, daß der Okularauszug genau
senkrecht steht, die Fangspiegelspinne exakt mittig sitzt. Der
Fangspiegelversatz sollte auch berücksichtigt werden.
Wenn man darauf achtet, daß am Hut alle Komponenten richtig
ausgerichtet sind ist die Chance, im aufgebauten Zustand eine
vernünftige Justage hinzubekommen deutlich erhöht. ;-)
Ich hatte am Hut die exakte Postion gegenüber des OAZ markiert, dann
den Justierlaser in den OAZ gesteckt. Mit dünnen Unterlegscheiben die
Befestigungsschrauben unterlegt, bis der Laserpunkt die Markierung
trifft.
Um die Position der Spinne zu treffen, durch das Loch für den
Befestigungsbolzen ein Lot geführt (kleines Gewicht an einem Faden),
den Hut genau waagrecht hingelegt. über die Befestigungsschrauben ist
eine gewisse seitliche Justiermöglichkeit gegeben. So einstellen, daß
der Laserstrahl den Faden trifft.
Der FS-Versatz ist "eingebaut", die Bohrung im zentralen
Rechteckrohrabschnitt ist um die notwendigen 4mm versetzt ausgeführt.
|


|
Spiegelzelle und
laterale Lagerung:
Für die Lagerung des mit 24mm Randdicke sehr dünnen Spiegels reicht
noch eine 18-Punkt-Zelle aus. Wie gewohnt wurde die Lage der
Unterstützungspunkte mit dem Programm "PLOPP" errechnet.
Eine Schlinge für die Lagerung bei horizontnahen Objekten ist für dünne
Spiegel nicht geeignet, da auch bei Textilschlingen noch ein gewisses
Biegemoment übertragen wird. Bei den extrem geringen Toleranzen führt
dies zu lagerungsbedingten Astigmatismus.
Ich habe das Problem mit zwei Inlineskate-Lagern gelöst, welche in mit
der Dekupiersäge gefertigte Aufnahmen mit Schrauben als Steckachse
befestigt sind. Damit nicht direkt Metall auf Glas stößt, wurden die
Lager mit Textilklebeband einfach umwicklet. |

|
Hochschlagsicherung:
In der Vergangenheit hatte ich mich mit Schrauben, mit "Auge"
beholfen..
Dabei habe ich mich aber nie sonderlich wohl gefühlt, da die
Kontaktfläche zum Spiegel im Falle des Hochschlagens nur klein ist, die
Gefahr von Muschelbrüchen damit hoch. Diesmal habe ich die Sicherungen
selbst ausgesägt ( 2mm Alublech), die Spitzen mit Schrupfschlauch
ummantelt. Dank Dekupiersäge kein größeres Problem.
Zur Größeneinschätzung: Die Länge der Hochschlagsicherung beträgt ca.
3cm.
|

|
Stoffabdeckung:
für die Justierbolzen sind große Knopflöcher in den Stoff eingebracht -
es ist von Vorteil, wenn die eigene Frau sehr gut nähen kann !!!
Der Stoff wirkt hell, das liegt daran, dass die dunkle Seite des
Jeansstoffs innen angebracht ist.
|

|
Fangspiegel kleben:
Immer wieder liest man: der Fangspiegel ist geklebt, nur: wie machen?
Den FS auf eine ebene Unterlage legen, dazwischen zum Schutz z.B.
Seidenpapier (oder jenes Material, in das der Spiegel eingewickelt war.
Als Distanzstücke habe ich hier 1,5mm Flugzeugsperrholz verwendet, man
kann auch Streichhölzer (ohne Köpfe) oder auch Nägel verwenden.
3 Silikon-Plops , mit so viel Material, das die Klebestellen ca. 1cm
Durchmesser aufweisen aufbringen, dann den Halter behutsam aufsetzen.
|

|
Am besten vor dem Klebevorgang
den FS-Halter auflegen,
exakt ausrichten, die Lage markieren (z.B. mit Bleistiftstrich). Ich
gebe dem Silikon einen Tag zum aushärten. Es entsteht eine sehr
stabile, flexible Verbindung. Warum Silikon? Die Gefahr, daß sich bei
temperaturschwankungen Spannungen ( und damit Verformungen) zwischen
FS-Halter und Fangspiegel aufbauen wird so minimiert, Astigmatismus
vermieden.
Bei mir kommt ganz normales Baumarktsilikon zum Einsatz. Die Tube
sollte noch nicht zu lange angebrochen sein, sonst gibt es hier aber
keine Restriktionen. Ob Sanitärsilikon oder Silikon für Außenbereich -
beides geht..
|
 |
Klemmblöcke:
Um die Winkel beim Bohren möglichst gut zu treffen, Säge ich die Blöcke
zunächst nicht ganz aus, sondern lasse immer zwei beieinander. Die
jeweiligen "Höhen" der Schrägstellung lassen sich leicht errechnen.
Entsprechend viel wird untergelegt. Ich behelfe mir mit Bohreren als
Distanzhalten, beim seitlichen Winkel müssen auch mal Beilagscheiben
herhalten
Achtung: man kann immer nur 2 Löcher
bohren, bevor umgespannt und die Winkel neu eingestellt werden müssen!
Nach dem Bohren wird ausgesägt, ein Loch für die Schraube des
Schnellspanners gebohrt, bevor das Segment zum Spannen ausgesägt wird.
Für den unteren Anschlag wurde unten noch 2mm Alublech angeschraubt.
|

|
Alu verbinden:
Wie bekommt man die Aluminumteile stabil verbunden? Für Schweißen
braucht es Spezialausrüstung (Schutzgas). Hartlöten ist etwas
"leichter", aber auch da braucht es ein spezielles Lot und know-How.
Kleben (zumindest mit Epoxidharz) ist nicht stabil genug.
Da bleibt noch Schrauben (bisher praktiziert) oder Nieten. Damit hatte
ich diesmal experimentiert und gute Erfahrungen gemacht. Hierzu braucht
es eine Blindnietzange (ca. 18 Euro - wenn man nicht eine billige
Baumarktzange nimmt), passende Bohrer (0,1,mm größer als der
Nietdurchmesser) und selbstverständlich die Nieten. Praktiable
Durchmesser sind 3mm für kleinere Teile oder 4mm, wenn mehr Kraft
übertragen werden soll.
Löcher bohren - Niet in die Zange einführen - durch die Löcher der zu
verbindenden Teile stecken - Zange fest zudrücken - knack! (wenn der
Metallstift, welcher den Niet zusammenzieht reist) - fertig.
Nach meinem Empfinden ist die Verbindung nicht weniger Stabil aus
geschraubt, nur geht es bei mehreren Löchern schneller, ist etwas
leichter und sieht sauber aus. Nietköpfe tragen zudem weniger auf als
Schraubenköpfe.
|
|
|