12,5" f/4,7  George

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Daten zum Teleskop:

Hauptspiegel: 
Material: Rastherm von Zeiss Jena (Borosilikalglas, ähnlich Duran50)
Durchmesser:   315 mm
Dicke am Rand:        32 mm
Brennweite:      1.485 mm = f/4,7

Fangspiegel:
66mm kleine Achse, 96% Dielektrische Verspiegelung, Eigenimport von Antares, USA

Gesamtgewicht: 
Teleskop: 19,3kg inkl. Okular, und Sucher

Sucher:
8*50mm Sucher mit Fadenkreuzokular, vom TAL2

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Optik:

Die Primäroptik des Teleskops ist selbstgeschliffen. Als im August 2002 durch das Nachgeben eines Regals ein fertig parabolisierter 14-Zoll Spiegel auf dem Fliesenboden zerbrach, und kurzfristig kein Ersatzrohling zu besorgen war, hatte ich zur Frustbewältigung einen verfügbaren 315mm Rohling von Sven Szelasek gekauft, und gleich losgelegt. Nach ca. 5 Wochen legte ich den Spiegel auf die Seite (nach Kratzern bei der Politur musste ich zum Feinschliff zurück), der Ersatz-14er für den fortgeschrittenen Dobson (PHOENIX)  hatte Priorität. Am 26. Dezember ging es mit dem Spiegel weiter. 2 Wochen nach Beginn der (abermaligen) Politur war der f/4,74-Spiegel fertig, die Erfahrungen vom zweiten 14er hatten hier gegriffen.

Ich habe ein Spiegelschleiftagebuch – wie bisher immer - geführt. Dieses hier ist – denke ich – besonders interessant, da ich doch einige Probleme erfahren und letztendlich gelöst habe.

Am ITV 2003 hatte ich Wolfgang Rohr den unbeschichteten Spiegel zum testen mitgegeben: Ergebnis: sehr gute Korrektur, die Oberfläche ist etwas unruhig. Insgesamt ein recht guter Spiegel!

Zum Tagebuch geht es hier.

Was tun mit dem Spiegel? Eigentlich habe ich genug Teleskope. Zwischenzeitlich wollte ich den Spiegel verkaufen, doch für weniger als dem Preis eines 300mm Oldham Plate Spiegels dann doch nicht! Weihnachtsurlaub und diverses an Restematerialien vom Bau des 20-Zöllers ließen mich nun doch ein weiteres Teleskop herstellen.


Mechanik:

Inspiriert zum 3-Stangen-Design wurde ich von Albert Highe's wunderbaren Dobsons.

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Lagerung:
Der Spiegel ruht auf  einer 6-Punkt Lagerung. Diese ist aus Alu 4-Kant 20*20*2mm, + U-Profil als Balken hergestellt.  Das Gewicht der Lagerung beträgt total 528 Gramm, justiert wird an den Ecken mit Zugschrauben zum Befestigungsring.

Die Auflagepunkte sind mit PLOPP errechnet. Die 6-Punkt-Lagerung erweist sich hier sogar etwas günstiger als eine 9-Punkt Auflage. Der Spiegel wird später mit Silikon auf die Wagebalken geklebt werden, es entfällt somit ein Gurtband und Sicherungsbolzen.

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Fangspiegeleinheit:
Die FS-Spinne ist mit 3 Armen ausgeführt, das gibt dann zwar 6 Spikes, doch werden diese weniger ausgeprägt sein. Für die Arme wurde 0,8mm Stahlblech mit 30mm Höhe verwendet. Zentral befindet sich ein Stahlrohrabschnitt mit 30mm Kantenlänge. Zur Aufnahme der M6-Befestigungsstange ist ein entsprechendes Loch mit gut 3mm Versatz gebohrt worden, um den Offset zu berücksichtigen. Für den 3. Spinnenarm habe ich einen Schlitz gesägt und dort das Blech hineingesteckt und verlötet.

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Der FS-Halter ist aus 2mm Alublech gefertigt, alle Teile sind mit einer Dekupiersäge herausgearbeitet. Um das gebogene Aufnahmeblech zu versteifen, ist ein kleines Stützblech eingeklebt. Justierung erfolgt werkzeuglos mittels Flügelschrauben und Druckfedern.

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Höhenräder:
Der Radius der Räder beträgt 50cm, gefertigt wurde mit einer 20 Euro Oberfräse. Material: 21mm Birke Multiplex. Die Lauffläche ist mit 1mm starkem Alu Grobkornblech beklebt. Zur Führung haben die Höhenräder am Rand eine ca. 5mm hohe „Lippe“. Um den notwendigen Abstand zur Spiegelbox zu erreichen und aus Stabilitätsgründen ist auf Höhe der Montage nochmals 21mm Multiplex angeleimt worden.

 

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Hut:
Der Hut ist 20cm hoch. Warum? Ich hatte noch 20cm Alurohrstückchen übrig, Stärke 20mm*1mm. Die Ringe sind ebenfalls mit der Oberfräse ausgeschnitten. Verbunden sind die Ringe über die Stangen, die in 20mm-Löcher mit Epoxi geklebt wurden, und mit 1mm Flugzeugsperrholz, das zur Streulichtverringerung mit Velour beklebt wurde.  Die Stangenklemmung erfolgt über die mit Dekupiersäge ausgeschnittenen Klemmblöcke. Wenn die Lieferung da ist, werden die Schrauben durch Sattelstützenschnellspanner ersetzt. 3* Klick – fertig!

 

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Untere Stangenbefestigung:
Durch den Oberring wird die 38*2mm Alustange geführt und in die Aussparung im Unterring gesteckt. Die Aussparung ist leicht konisch und hat 38mm außen- und 34mm Innendurchmesser. Leichtes Drehen der Stangen – bombenfest. Am Oberring wird dann mit FS-Schnellspannern geklemmt. Wieder 3* klick – Fertig!

 

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Rockerbox:
Ganz ähnlich zu PHOENIX und URSUS ist diese gefertigt, an Material wurde zur Gewichtsersparnis alles weggeschnitten, was nicht zur Statik wesentlich beiträgt, im hinteren Bereich habe ich dafür zusätzlich verstärkt.

 

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Sucherbefestigung:
Ich liebe die Dekupiersäge! Mit etwas Übung kann man auch relativ diffizile Teile genau aussägen. Zwei Teile aus je 18mm Birke Multiplex nehmen den Sucherschuh passgenau auf. Nur durch Stecken sitzt das Teil schön fest. Die Stangenklemmung erfolgt momentan mit einem M6 Sterngriff, wird durch – na klar! – Fahrradschnellspanner ersetzt werden.

 

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Spiegelzelle:
Die beiden Ringe sind seitlich und oben mit 12mm starken Birke Multiplexstücken verbunden. Zusätzliche Steifigkeit gibt das 1,5mm starke Flugzeugsperrholz. Da mein Streifen Flugzeugsperrholz längs der Maserung geschnitten war, wurde das Biegen recht mühselig. Heißer Dampf, Rundscheiben und Spanngurt mussten helfen.

 

 

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Lüfter:

Erste Beobachtungserfahrungen zeigen, dass (zumindest im Winter) trotz 1 Stunde herausstellen ins Freie der Spiegel noch lange nachkühlt. Am defokussierten Stern ist heftiges Wabern zu sehen, die Schärfe leidet deutlich. Einmal komplett angepasst (das kann gut nochmals zwei Stunden dauern) ist die Abbildung deutlich besser.

Um die Abkühlung zu beschleunigen habe ich eine Lüftung angefertigt. Auf 2mm starkem Alublech ist hinten ein 9cm PC-Lüfter befestigt. Der Kontakt zur Powerstation erfolgt über einen Chinch-Stecker.

Die Befestigung des Alublechs mit den Lüftern erfolgt mittels 4 Blechschrauben.

 

 

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Stützdreieck für Höhenräder:

Wie sich herausgestellt hat, sind die weit herausragenden Höhenräder ohne Unterstützung nicht ausreichend verwindungssteif, dies führt zu Schwingungen, bei bei Vergrößerungen jenseits 150fach störend werden. Ich habe die bei URSUS bewährte Methode hier auch eingesetzt.

Abgesägte Stücke von IKEA-Regalstützstreben werden an einem Ende im Radius von ca. 1cm rundgebogen (Schraubstock), durch entsprechende Löcher eines Alu-Winkelblechs, welches an der Rockerbox befestigt wurde gesteckt und an den Höhenrädern mit Sterngriffen angeschraubt. Durch die Biegung sind die Streben ordentlich fixiert, mit einer aus 3mm Alublech gefertigten Klammer wird das ganze spielfrei.

Die Montage gestaltet sich sehr einfach und geht sehr schnell, nur 2 mal Schrauben und einmal – Klick! – fertig.

 

 

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Winkelsucher:

Wegen der großen Höhenräder und deren Befestigung oben an der Rockerbox ist Drehpunkt des Teleskops relativ hoch. Das System verträgt ohne Probleme einen relativ schweren Sucher in hutnähe zusätzlich zu großen 2-Zoll Okularen. Mein alter TAL2-Sucher kommt hier zum Einsatz.

Ein lieber Astrokollege war so nett, den Sucher unter Verwendung eines 90-Grad Amiciprismas zu einem Winkelsucher mit aufrechtem und seitenrichtigen Bild umzubauen.

Beim Beobachten liegen und Okular- und Suchereinblick nur ca. 20cm auseinander, beim Blickwechsel vom Sucher zum Okular und umgekehrt muss der Kopf nun nicht gedreht werden. Der Nacken wird spürbar entlastet.

Der Sucher ist beliebig auf dem 38mm Alurohr verschiebbar. Die Klemmung erfolgt nun mit Sattelstützenschnellspanner. Verstellen ist eine Sache von Sekunden.

 

Montage:  

Spiegelzelle auf die Rockerbox stellen, 3 Stangen durchstecken, Hut aufstecken, 6* Klick – fertig! In weniger als 2 Minuten steht das Teleskop komplett.

Um jegliches Spiel zu vermeiden, sind die Klemmblöcke der Hutbefestigung jeweils um 5mm verglichen zu jenen der Spiegelzelle nach innen versetzt. Das Aufstecken geht unproblematisch, die Stangen haben so aber eine gewisse Vorspannung. Selbst ohne geschlossene Klemmen ist kein Spiel feststellbar.

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