Daten zum Teleskop: Hauptspiegel: Fangspiegel: Gesamtgewicht: Sucher: |
Optik:
Die Primäroptik des Teleskops ist selbstgeschliffen. Als im August 2002 durch das Nachgeben eines Regals ein fertig parabolisierter 14-Zoll Spiegel auf dem Fliesenboden zerbrach, und kurzfristig kein Ersatzrohling zu besorgen war, hatte ich zur Frustbewältigung einen verfügbaren 315mm Rohling von Sven Szelasek gekauft, und gleich losgelegt. Nach ca. 5 Wochen legte ich den Spiegel auf die Seite (nach Kratzern bei der Politur musste ich zum Feinschliff zurück), der Ersatz-14er für den fortgeschrittenen Dobson (PHOENIX) hatte Priorität. Am 26. Dezember ging es mit dem Spiegel weiter. 2 Wochen nach Beginn der (abermaligen) Politur war der f/4,74-Spiegel fertig, die Erfahrungen vom zweiten 14er hatten hier gegriffen.
Ich habe ein Spiegelschleiftagebuch – wie bisher immer - geführt. Dieses hier ist – denke ich – besonders interessant, da ich doch einige Probleme erfahren und letztendlich gelöst habe.
Am ITV 2003 hatte ich Wolfgang Rohr den unbeschichteten Spiegel zum testen mitgegeben: Ergebnis: sehr gute Korrektur, die Oberfläche ist etwas unruhig. Insgesamt ein recht guter Spiegel!
Was tun mit dem Spiegel? Eigentlich habe ich genug Teleskope. Zwischenzeitlich wollte ich den Spiegel verkaufen, doch für weniger als dem Preis eines 300mm Oldham Plate Spiegels dann doch nicht! Weihnachtsurlaub und diverses an Restematerialien vom Bau des 20-Zöllers ließen mich nun doch ein weiteres Teleskop herstellen.
Mechanik:
Inspiriert zum 3-Stangen-Design wurde ich von Albert Highe's wunderbaren Dobsons.
Lagerung: |
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Fangspiegeleinheit: |
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Der FS-Halter ist aus 2mm Alublech gefertigt, alle Teile sind mit einer Dekupiersäge herausgearbeitet. Um das gebogene Aufnahmeblech zu versteifen, ist ein kleines Stützblech eingeklebt. Justierung erfolgt werkzeuglos mittels Flügelschrauben und Druckfedern. |
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Höhenräder:
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Hut:
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Untere
Stangenbefestigung:
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Rockerbox:
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Sucherbefestigung: |
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Spiegelzelle:
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Lüfter:Erste Beobachtungserfahrungen zeigen, dass (zumindest im Winter) trotz 1 Stunde herausstellen ins Freie der Spiegel noch lange nachkühlt. Am defokussierten Stern ist heftiges Wabern zu sehen, die Schärfe leidet deutlich. Einmal komplett angepasst (das kann gut nochmals zwei Stunden dauern) ist die Abbildung deutlich besser. Um die Abkühlung zu beschleunigen habe ich eine Lüftung angefertigt. Auf 2mm starkem Alublech ist hinten ein 9cm PC-Lüfter befestigt. Der Kontakt zur Powerstation erfolgt über einen Chinch-Stecker. Die Befestigung des Alublechs mit den Lüftern erfolgt mittels 4 Blechschrauben. |
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Stützdreieck für Höhenräder:Wie sich herausgestellt hat, sind die weit herausragenden Höhenräder ohne Unterstützung nicht ausreichend verwindungssteif, dies führt zu Schwingungen, bei bei Vergrößerungen jenseits 150fach störend werden. Ich habe die bei URSUS bewährte Methode hier auch eingesetzt. Abgesägte Stücke von IKEA-Regalstützstreben werden an einem Ende im Radius von ca. 1cm rundgebogen (Schraubstock), durch entsprechende Löcher eines Alu-Winkelblechs, welches an der Rockerbox befestigt wurde gesteckt und an den Höhenrädern mit Sterngriffen angeschraubt. Durch die Biegung sind die Streben ordentlich fixiert, mit einer aus 3mm Alublech gefertigten Klammer wird das ganze spielfrei. Die Montage gestaltet sich sehr einfach und geht sehr schnell, nur 2 mal Schrauben und einmal – Klick! – fertig. |
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Winkelsucher:Wegen der großen Höhenräder und deren Befestigung oben an der Rockerbox ist Drehpunkt des Teleskops relativ hoch. Das System verträgt ohne Probleme einen relativ schweren Sucher in hutnähe zusätzlich zu großen 2-Zoll Okularen. Mein alter TAL2-Sucher kommt hier zum Einsatz. Ein lieber Astrokollege war so nett, den Sucher unter Verwendung eines 90-Grad Amiciprismas zu einem Winkelsucher mit aufrechtem und seitenrichtigen Bild umzubauen. Beim Beobachten liegen und Okular- und Suchereinblick nur ca. 20cm auseinander, beim Blickwechsel vom Sucher zum Okular und umgekehrt muss der Kopf nun nicht gedreht werden. Der Nacken wird spürbar entlastet. Der Sucher ist beliebig auf dem 38mm Alurohr verschiebbar. Die Klemmung erfolgt nun mit Sattelstützenschnellspanner. Verstellen ist eine Sache von Sekunden. |
Montage:
Spiegelzelle auf die Rockerbox stellen, 3 Stangen durchstecken, Hut
aufstecken, 6* Klick – fertig! In weniger als 2 Minuten steht das
Teleskop
komplett.
Um jegliches Spiel zu vermeiden, sind die Klemmblöcke der
Hutbefestigung
jeweils um 5mm verglichen zu jenen der Spiegelzelle nach innen
versetzt. Das
Aufstecken geht unproblematisch, die Stangen haben so aber eine gewisse
Vorspannung. Selbst ohne geschlossene Klemmen ist kein Spiel
feststellbar.