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Projekt: High-Redshift Objects

Achim Strnad

 Übersichtsliste:                                                                                                                    

Lfd-Nr Objekt     Sternbild    Q     Rektaszension Deklination Typ   z     m (vis)   Entfernung (Mrd LJ)
01 PG 0117+21 PSC 0117+213 01 20 17.3 +21 33 47 QSO 1,500 16,05 9,26
02 S5 0153+74 CAS 0153+744 01 57 34.8 +74 42 44 QSO 2,338 16,00 10,73
03 PKS 0215+0 CET 0215+015 02 17 48.9 +01 44 50 BL  1,715 15,40 9,74
04 CSO 199    LYN 0838+359 08 41 18.0 +35 44 38 QSO 1,775 16,00 9,86
05 0846+51W1  UMA 0846+513 08 49 58.0 +51 08 29 BL  1,860 15,72 10,02
06 PG 0935+41 UMA 0935+416 09 38 57.0 +41 28 21 QSO 1,966 16,16 10,20
07 MK 132     UMA 0958+551 10 01 29.7 +54 54 38 QSO 1,760 16,00 9,83
08 CSO 38     LMI 1009+299 10 11 55.7 +29 41 41 QSO 2,620 16,00 11,05
09 TON 34     LEO 1017+279 10 19 56.6 +27 44 02 QSO 1,918 15,69 10,12
10 SBS 1047+5 UMA 1047+550 10 50 45.7 +54 47 20 QSO 2,165 16,00 10,50
11 HS 1103+64 UMA 1103+642 11 06 10.8 +64 00 08 QSO 2,190 15,80 10,54
12 S4 1128+38 UMA 1128+385 11 30 53.4 +38 15 20 QSO 1,733 16,00 9,77
13 Q 1224-111 VIR 1224-112 12 27 24.9 -11 33 35 QSO 1,979 15,40 10,22
14 TON 618    CVN 1225+317 12 28 24.8 +31 28 38 QSO 2,219 15,87 10,58
15 CSO 151    COM 1231+294 12 33 55.4 +29 07 48 QSO 2,011 16,00 10,27
16 LB 19      COM 1247+267 12 50 05.7 +26 31 07 QSO 2,043 15,60 10,32
17 UM 627     VIR 1358+000 14 01 10.8 -00 13 04 QSO 1,865 16,00 10,02
18 SBS 1542+541 DRA 1542+541 15 43 59.3 +53 59 03 QSO 2,371 16,00 10,77
19 KP 77      HER 1623+268 16 25 48.8 +26 46 59 QSO 2,521 16,00 10,95
20 HS 1626+64 DRA 1626+645 16 26 45.7 +64 26 54 QSO 2,320 15,80 10,71
21 HS 1700+64 DRA 1700+642 17 01 00.5 +64 12 09 QSO 2,722 16,13 11,15
22 APM08279 UMA 0827+523 08 31 41.6 +52 45 18 QSO 3,911 15,20 11,97
23 HS 0741+47 LYN 0741+474 07 45 21.7 +47 34 36 QSO 3,210 16,20 11,56
24 HS 1946+76 DRA 1946+769 19 44 54.9 +77 05 52 QSO 3,051 15,80 11,44
25 TON 1530   COM 1222+228 12 25 27.4 +22 35 13 QSO 2,048 16,60 10,33
26 QSO 0957+561 A/B UMA 0957+561 10 01 20.0 +55 53 51 QSO 1,411 16,70 9,03
27 PG 1115+08 LEO 1115+080 11 18 17.0 +07 46 00 QSO 1,728 16,22 9,76
28 B1422+231 BOO 1422+231 14 24 38.12 +22 56 00.9 QSO 3,620 16,30 11,82
29 CSO 1061   BOO 1442+295 14 44 53.7 +29 19 05 QSO 2,669 16,20 11,10
30 H1413+117 BOO 1413+117 14 15 46.27 +11 29 43.4 QSO 2,585 17,10 10,99





Legende zu Sichtung:

 
+++     = direkt sichtbar

++       = direkt zeitweise,
               indirekt stabil

+          = direkt blickweise,
               indirekt meist sichtbar

o          = direkt unsichtbar,
               indirekt zeitweise (> 50%)

-          = direkt unsichtbar,
               indirekt blickweise (>10% < 40%)

--         = direkt unsichtbar,
               indirekt ab und an blickweise (<10%)

---       = unsichtbar



Anmerkung zu Entfernungsangaben:

Ermittlung mittels allgemein relativistischen Ansatz mit:

   Materiedichte Wo (WM) = 0,27
   Kosmologische Konstante (WL) = 0,73

PG0117+21 - PSC   (z = 1,500)

Listen-Nr:             01                                                              Sichtung.: + (++)

 Datum:             2007-01-14:

 PG0117+21 – QSO – PSC (mag 16,0) GH 5,8
Auch hier hilft eine markante, angenehm helle Sternengruppe aus 5 Mitgliedern, grob wie ein spitzwinkliges Dreieck. 3 Sterne bilden die Basis-Line, etwa von 11h nach 5h im GF liegend, die Distanz zwischen den beiden äußeren dürfte 5’ betragen. Von der linken, östlichen Komponente zweigt eine nach außen gewölbte Linie nach 3h (also etwas oberhalb) ab. Alle Sterne zwischen mag11.5 und 12,3 – hell genug um leicht erkannt zu werden, dunkel genug um nicht zu blenden. Zwischen den beiden westlichen Sternen, der kurzen Seite des Dreiecks, etwas näher zum unteren ein mag 13.8 Stern, sofort und leicht zu erkennen. In der Verlängerung des oberen der beiden Sterne der gebogenen Kette blitzt es bereits im 9er Oku ab und an direkt auf, indirekt ist zu 80% auf der Position etwas zu erahnen. Im 7er bei 365-fach dann indirekt stabil, direkt zu 30% ein Lichtfünkchen. Bingo! Wesentlich leichter als erwartet. Ich schätze die Helligkeit auf ca. mag 15.6 – merklich heller als die angegebenen Mag 16.0 Mit z=1,5 ist der Quasar nach aktuellem kosmologischen Modell 9,3 Mrd Lichtjahre von uns entfernt. In der Nachbereitung fällt mir auf dem DSS-Ausdruck etwas südlich eine kleine GX-auf, PGC004818, die wäre u.U. auch gegangen. Chance passt!


Link zur Aufsuchkarte


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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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pg0117+21_kl

S5 0153 +744 – CAS  (z = 2,338)

Listen-Nr:             02                                                                        Sichtung.:  offen

 


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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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s5_0153+74_kl

PKS0215+015 - CET  (z = 1,715) 

Listen-Nr:             03                                                                       Sichtung.: ---

 Datum:             2007-01-14:

 PKS0215+015 – QSO (BL ?) – CET (mag 15,4 … 18.5) GH 5,8

HR672 blendet nicht wie befürchtet. Mit 2 weiteren Sternen, Mag 11.8 und 11.5 in jeweils ca. 5’ bildet dieser ein gleichseitiges Dreieck. Nur ca. 2’  an HR672 ein mag 12.0 Vordergrundstern, Auf dem DSS-Ausdruck ist dieser durch ein Spike fast überstrahlt. Zwischen den schwächeren Komponenten des Dreiecks kann ich nur mit Mühe auf halber Strecke, wenig hin zu HR672 einen schwachen Stern mit Mag 15,4 ausmachen. Etwa 10min versuche ich mein Glück, vom 9er bis zum 5er Oku bei dann 465-fach. Sichtung negativ; nicht einmal ein aufblitzen. Mittlerweile habe ich gelesen, dass es sich um einen Blasar handelt, keinen Quasar mit Helligkeitsschwankungen von Mag 15.4 bis Mag 18.5. Auf der DSS-Aufnahme ist an der angegebenen Position nur ein ganz schwacher Punkt, jenseits Mag 18 erkennbar. Im Maximum sicherlich machbar, gestern für mich jedenfalls nicht.



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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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pks0215+015_kl

CSO199 – LYN  (z = 1,775)

Listen-Nr:             04                                                                        Sichtung.:  --

 Datum:             2007-01-21:

CSO199 -  QSO - LYN (mag 16,0) GH 6,0

 Eine lange, leicht gebogene Sternenkette aus 7 Komponenten weist von einem Ende aus in die Zielregion. Dort bildet ein lang gestreckte, leicht verschobene Raute den Dreh- und Angelpunkt für weitere Beobachtungen.  Die Sterne der Raute mit ca. 4’ maximale Ausdehnung sind sehr unterschiedlich hell, mag10.1; mag14.0; mag11.1;  mag14.3. Die blassen Komponenten erkenne ich kaum im 13er, erst im 9er ist die Figur komplett. Die stumpfere Seite der Rautenspitze mit dem Mag14.3-Funken weist auf einen noch schwächeren Mag14.9-Stern. Hier brauche ich schon das 7er mit 340-fach, um diesen Stern (fast) stabil halten zu können. Puh- das wird schwierig werden. Von diesem Stern aus, ca. 5’ nach 2h sieht man ein 14.3er Stern. Dazwischen müsste der QSO stecken. Mehrfach läuft die Zielregion durchs GF, es blitzt ab und an etwas auf, jedoch nicht stabil an der gleichen Stelle. Sehe mir die Karte nochmals an: etwa 1’ neben dem QSO steht ein etwa gleich heller Vordergrundstern, aha! Das 5er Oku kommt zum Einsatz – fast jenseits der Seeing-Möglichkeiten  - grrr! Geduld ist angesagt. In den nächsten 5 Minuten gibt es tatsächlich zweimal jeweils 3 bis 5 Sekunden mit ruhiger Luft, da kann ich die beiden Komponenten gesichert erhaschen. Na, das ging gerade so. Bei besserem Seeing sicherlich DEUTLICH einfacher. Mag sein, das auch feine Cirren für einen Großteil der Zeit die Grenzhelligkeit beeinträchtigt haben.

CSO ist ein Objekt meiner „High Reshift“-Liste. Mit z=1,775 errechnet sich nach heutigen Erkenntnissen eine Entfernung von 9,86 Mrd Lichtjahren.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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cso199_kl

0846+51W1 - UMA  (z = 1,860) 

Listen-Nr:             05                                                                       Sichtung.: -- (---)

 
Datum:             2007-01-14:

 0846+51W1 – QSO (BL) – UMA (mag 15,7 …19.5) GH 6,0

 Soll gefunden werden. Nach 3 Anläufen bin ich im Zielgebiet. Eine schwache Sternengruppe in Form des Cetus-Kopfes (Trapez mit Verlängerung von einer Spitze aus) ist eingestellt. Die Komponenten reichen von Mag13.9 bis hoch zu Mag11.9 Die Vergrößerung wird hochgepusht, 265-fach, 377-fach, 465-fach. Nun schält sich blickweise zwischen zwei Sternen des Trapezes rechterhand (Osten) ein weiteres Fünkchen heraus. Im DSS-Ausdruck erkennbar, ich schätze um mag 15.6 bis 15.8. Das GF wandert relativ schnell aus, immer wieder stelle ich es neu ein. Oberhalb des Trapezes, rechts im GF sollte das Ziel sein. Blickweise kann ich einen, nein zwei flächige, extrem schwache kleine Fleckchen erkennen, jenes mehr links lässt sich häufiger, d.h. indirekt in etwa 20% der Zeit erahnen. In diesem Fleck blitzt es ab und an heraus. Versuche es mit hyperventilieren, wird kaum besser. Hmm, bin mir selbst unsicher, ob dies als Sichtung zu werten ist. Die Nachbereitung zeigt, das der flächige Schemen eine Vordergrund-GX bei z = 0,235 ist, welche als Gravitationslinse wirkt, und so die Sichtung von 0846+51W1 erst ermöglicht. Dieses Objekt steht mit z=1,860 in knapp über 10Mrd Lichtjahren Entfernung. Es handelt sich um ein sehr eruptives BL Lac-Objekt.

„Sicher“ bin ich mir der gerade noch Sichtbarkeit der Vordergrund-GX, ob das seltene Aufblitzen tatsächlich der BL-Lac war leider nicht, in dem Maximum bestimmt machbar, in schwächeren Perioden sicherlich nicht!

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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0846+51w1_kl

PG0935+41 – UMA (z = 1,966)

Listen-Nr:             06                                                                Sichtung.: +(++)

 Datum:           2007-03.11 :

 
 
PG0935+41 -  QSO - UMA (mag 16,16) GH 6,2

 Ich hatte vergessen an der Grob-Aufsuchkarte einen Masstab zu verzeichnen, brauche etwas Zeit zur Orientierung. Die Einstiegs-Gruppe kann man sogar mit bloßem Auge ausmachen, 43Lyn, 42Lyn und HR3809 mit mag 5,6; 5,3 und 4,9 gehen gut ohne Hilfe (stimmt nicht ganz, ich brauche meine Brille). Die Gruppe steht an der Grenze von Lynx zu Uma, um die Zeit über 80 Grad hoch. Von 42Lyn knapp 1 ½ Grad Starhop. Was sich immer wieder bewährt hat: ich präge mir eine Sternengruppe ein, die als Start- und Ankerpunkt fürs weiter Aufsuchen dient. Diesmal ein fast gleichwinkliges Dreieck mit schwachen mag 14.6-Komponenten in jeweils 2’ Abstand mit Verlängerung über einem Mag13.7 (Distanz 3’) und mag 14,4 (weiter 5’) Sternchen. Es braucht schon das 13er Oku, um diese Sterne gesichert stabil zu erkennen, besser wird es im 9er. Schon hier bei 265-fach blitz der QSO unterhalb der beiden Verlängerungssternen ab und an auf. Im 7er dann zu 80% direkt, indirekt stabil. Wesentlich leichter als gedacht! Dunkler Himmel und gutes Seeing machen es möglich. 

PG0935+41 weist eine Rotverschiebung von z=1,966 auf und ist damit knapp über 10Mrd Lichtjahre (mit aktuellen kosmologischer Konstante) entfernt

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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pg0935+41_kl

MK132 - UMA   (z = 1,760)

 Listen-Nr:             07                                                                        Sichtung: --

 Datum:             2006-03-23:

 MK132 – QSO – UMA (mag 16.0) GH 5,8

Der Stern GSC3814.347  ist relativ schnell gefunden, mit Mag 12,4 sehr gut zu sehen, zusammen mit einem Mag 11,4 (ca. 7’ unterhalb im GF) und einem 13.1 (4’ links oberhalb) bilden diese drei meine Orientierungshilfe. Etwa 6’ links von   GSC3814.347   ein Mag 14,9-Stern, den ich direkt schon nicht mehr stabil halten kann. Oh weh, das wird schwer werden. Nach dem 13er Oku nehme ich das 9er (265-fach). Die Sternchen lassen sich noch gut fokussieren, dann das 7er. Bei 341-fach werden die Lichtpünktchen schon leicht matschig. Trotzdem – der Hintergrund wird dunkler, der Kontrast einen Tick besser. Ich versuche es mit Hyperventilieren, schaue. Ab und an blitz etwas kurz auf, verwindet sofort wieder. Hm. Einen Vergleichstern mit Mag 15.2 links unterhalb des 11,4 geht noch, aber auch schon schwer. Der QSO wird mit 16.0 angegeben. Ich bemühe mich sicherlich noch 15 min, mehr als mehrfaches kurzes aufblinken in der Zielregion wird es leider nicht. Reicht mir nicht – also (noch) nicht gesichert gesehen. Bei besseren Bedingungen wird dies wiederholt. Durch die Nähe von NGC3078 ist die Zielregion jedoch leicht zu finden, ein dickes Plus. MK132 wird mit z=1,76 angegeben, was nach heutigen Stand der Erkenntnis eine Entfernung von 9,83 Mrd LJ entspricht.

 Datum:             2006-12-26:

 MK132 – QSO – UMA (mag  16,0) GH 6,0                                                 Sichtung: ++

Entlang verschiedener Sternengruppen hangele ich mich knapp 1 Grad grob Richtung Osten. Dort bildet eine 3er Gruppe ein etwa gleichwinkliges Dreieck. Die Komponenten mit mag12,4; 13,1; 14,7 merklich unterschiedlich hell. Linkerhand, etwa 2’ außerhalb des Dreiecks kann ich zu 80% direkt, indirekt stabil einen Lichtfunken fassen: Das ist MK132, ein Quasar mit z=1,760, was nach aktueller kosmologischer Konstantante einer Entfernung von gut 9,8 Mrd. Lichtjahren entspricht. Beim gegebenen Seeing ein einfaches Objekt, vor 9 Monaten war ich hier noch gescheitert. Die angegebene Helligkeit von Mag 16,0 passt gut, ein Vordergrundstern in Verlängerung der Basis des Dreiecks nach W wird mit 15,8 angegeben, dieser erschien auch einen Tick heller. Über das Objekt selbst konnte ich leider im Netz keine weiteren Informationen ausgraben.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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mk132_kl

CSO38 - LMI  (z = 2,620) 

Listen-Nr:             08                                                                        Sichtung: - (--)

 Datum:             2005-05-01:

 CSO 38 - QSO- LMIN - (mag 15,8?) GH 5,8

Im17er Oku bei 140-fach sind je ein 6 bzw. 8 Bogenminuten entfernter Vordergrundstern zu erkennen, ersterer mit Mag 14,1 gut, letzterer mit Mag 14,8 nur schwer. Mehr Vergrößerung muss her! Im 9er bei 265fach ist der 14,8er nun deutlich besser zu sehen, direkt stabil haltbar. Da der QSO mit 16,0 angegeben ist, greife ich zum 5er Oku – 477-fach. Fokussieren ist nicht einfach, das Seeing ist zwar besser geworden, aber nicht richtig gut. Es gibt jedoch Momente von einigen zehntel Sekunden, in denen die Luft deutlich ruhiger ist. Die Position des QSO ist etwas unterhalb der 2 Sterne im GF, das habe ich mir grob gemerkt, die genaue Lage jedoch nicht. Immer wieder lasse ich die Zielregion durchs GF laufen, bei der Vergrößerung seht der 9,8er Stern deutlich außerhalb und kann nicht blenden. Auf der zweiten Stufe der Leiter stehend wird nun hyperventiliert, 10 Sekunden pumpe ich wie ein Maikäfer, dann wird geschaut. Nur Vorsicht, nicht übertreiben, wenn es mir schwindelig wird droht ein Leitersturz. Etwa auf halber Strecke zwischen dem 14,1 bzw. 14,8er Stern, etwas oberhalb (O) meine ich 2 mal einen Funken aufblitzen zu sehen, unsicher. Das kann nicht der QSO sein. Unterhalb – westlich – ein rechtwinkliges Dreieck bildend ein Lichtpünktchen, welches ich ein, zwei Sekunden nach dem Sauerstoffpumpen halten kann. Dies gelingt mit 4 mal, reproduzierbar. Ich merke die genaue Lage zu den Sternen. Dann der Vergleichsblick auf die Karte – Bingo!!!.
Eine Helligkeitsangabe fällt mir sehr schwer, in der Region sind nur sehr wenige Vergleichssterne. Ich schätze etwa 1 Magnitude schwächer als der mit 14,8 angegebene Stern und somit etwas heller als nach meinen Unterlagen. Ich freue mich riesig, hatte ich doch nicht mit einer so eindeutigen, positiven Sichtung gerechnet.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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cso38_kl

TON34  - LEO (z = 1,918) 

Listen-Nr:             09                                                                        Sichtung: -

 Datum:             2006-03-23:

Ausgangspunkt der Suche ist hier Zeta Leo, von dort ein 5 Grad Starhop grob nach Norden. Die unmittelbare Zielregion wird durch eine kleine GX  NGC3204 verfiziert.

 Ton34 – QSO – LEO (mag 15.7) GH 5,8

Die GX bildet mit 2 Vordergrundsternen in jeweils 5’ Distanz in etwa eine Linie, grob nach Süden. Die GX – ein Mag 11,2 Stern, - ein Mag 9,1- Stern. Im Okular (Newton) unten die GX, oben der hellere Stern. Links, auf Höhe des 11,2er ein paar schwächere Sterne, welche als Vergleichsmaßstab dienen. Einen  Mag 15,0 kann ich stabil halten, ein Mag 15,4  geht auch noch. Es wird windiger, der Tubus zittert. Was zunächst ein stetiger kalter Luftstrom war, wird kräftiger und etwas böig. In den Pausen geht beobachten gut, bei 265-fach mit Windböen verschmieren die schwachen Lichtpunkte. So ist mehr und Mehr Geduld gefragt. Zwischen dem 11,2er Stern und dem 9,1er – nur etwa 2’ vom 11,2er, leicht nach links versetzt ist der Quasar mehr und mehr (in den Windpausen) zu erkennen. Sicherlich weitere 10min lasse ich die Position immer wieder durchs GF laufen. Ja, gesichert erkannt; der QSO ist immer wieder für Sekunden stabil zu halten. Bei gegebenen Bedingungen nicht einfach, aber geschafft. Ton34 wird mit z=1,981 angegeben, was ca 10,12 Mrd LJ entspricht.

Link zu Aufsuchkarten

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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ton34_kl

SBS1047+5 – UMA (z = 2,165)

Listen-Nr:             10                                                                        Sichtung.: o

 Datum:         2007-03-11 :

 
SBS1047+5  - QSO – UMA ( mag 16.0) GH 6,2

 Zum Nachführen muss das Teleskop ständig bei dem zenitnahen Objekt gedreht, die Leiter ab und an versetzt werden. Auf einer gedachten Linie zwischen einem mag8.9 und mag 9,7-Stern, welche ca. 10’ trennen müsste der QSO stehen. Im 9er Oku kann ich blickweise einen Fünkchen gerade so auf dieser Linie erkennen. Der Abstand ist mit ca. 2’ Abstand zum 8.9er jedoch zu gering, es ist ein ca. 15.6 Vordergrundstern. Im 7er ist dieser indirekt fast stabil, etwa 1’ weiter auf der gedachten Linie blitzt es nun ab und an. Nun muss das 5er her – 477-fach. Fokussieren ist nicht ganz einfach, mit ein paar Anläufen klappt es ganz ordentlich. Ja- nun ist der 15,6er direkt zu 30%, indirekt stabil. Der QSO selbst indirekt immer wieder zu halten, manchmal für Sekunden. Meine Schätzung zur Helligkeit ging mehr hin zu mag 16,3, ja 16.4.

Da ich 10min später mit Handwärme einen leichten Beschlag vom FS entfernte, kann es auch sein, dass bei der QSO-Betrachtung der FS nicht ganz frei war. Mit z = 2,165 ist dieses Objekt sogar noch etwas weiter entfernt als der Quasar zuvor – 10,5 Mrd Lichtjahre. Mich fasziniert es einfach, so weit gereiste Photonen auf der Netzhaut wahrnehmen zu können, vor allem da die Dimensionen so unendlich jenseits menschlicher Vorstellungskraft liegen.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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sbs0147+550_kl

HS1103+64 - UMA   (z = 2,190)

Listen-Nr:             11                                                              Sichtung: o (-)

 Datum:             2006-12-26:

 
HS1103+64 – QSO – UMA (mag  15,8) GH 6,0

 Linkerhand eine Zickzack-Sternenkette im GF, von oben nach unten: Mag14,7 – 12,3 – 14,0 – 15,3.Rechter Hand, etwa 5’ entfernt ein Mag 12,5-Stern, darüber ein ca. Mag 15. Mit letztgenannten zwei Sternen ein gleichwinkliges Dreieck bildend ein Mini-Objekt, besser ein leicht längliches, blickweise 2 Lichtpünktchen erkennbar. Nach der Aufsuchkarte müsste die äußere Komponente der Quasar sein, die innere vermutlich ein Vordergrundstern mit fast identischer Helligkeit auf meiner Netzhaut. Vom einen Fünkchen mag das Licht ein paar duzend bis hunderte von Jahren unterwegs gewesen sein, vom anderen (z = 2,190) gut 10,5 Milliarden Jahre – das eine wie das andere jenseits der Vorstellungskraft, mit unseren Vergleichsmaßstäben einfach nicht zu fassen. Mir kommt die Angabe mit Mag15,8 etwas optimistisch vor, die vorherigen QSO im Gedächtnis schätze ich das Objekt auf etwas weniger als mag 16.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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hs1103+64_kl

S4 1128+38 – UMA (z = 1,733)

Listen-Nr:             12                                                                        Sichtung.:  ---

 Datum:         2007-03-17 :

 
S4 1128+38 - QSO- UMA - (mag 16,0) GH  6,2

 
Von NGC3658 noch ½ Grad bis zu meiner Referenz-Sternengruppe, diesmal ein Parallelogramm mit angesetzter 3-Sterne-Deichsel. Im 17er sind vom Parallelogramm zunächst 3 Sterne erkennbar, der 4. mit Mag14,5 erst bei genauem Hinsehen. Im 13er dann deutlich. Bei dieser Vergrößerung zeigt sich oberhalb des 2. Deichselsterns, etwa 3’ entfernt ansatzweise ein kleiner Lichtblob. In keinem der in Ciel geladenen Kataloge ist dieses Objekt verzeichnet, auf dem DSS-Ausdruck ist jedoch klar erkennbar, das es sich hier um eine GX handeln müsste. Position J2000 RA:  11h30m33.34s   DE:+38°14'26.3". Kann jemand bei der Identifikation helfen? Gleich in der Nähe dann der QSO. Dieser Quasar liegt über dem 1. Deichselstern, in ähnlicher Entfernung (ca. 3’) Im vermeintlichen 9er Oku bereits indirekt stabil, direkt zu 30%. War ganz erstaunt wie leicht dieses Objekt ging, dann ist mir aufgefallen, das ich doch schon das 7er Oku (340-fach) im OAZ hatte. Trotzdem: diese Nacht der leichteste Quasar, dank den guten Bedingungen waren auch mag 16.0 kein großes Hindernis. Der Quasar wird mit z = 1,733 angegeben, was ca. 9.8 Mrd Lichtjahren entspricht. Leider konnte ich keine Hintergrundinformationen zu diesem Objekt auffinden, so bleibt es bei der Entfernungsangabe.

Korrektur: Das identifizierte Objekt liegt ca. 40 Bogensekunden neben dem QSO, es handelt sich um einen mag 15,6 Vordergrundstern. An der Postition des QSO ist in der DSS-Aufnahme nur ein sehr schwaches Objekt erkennbar, geschätzt sicherlich jenseits von mag 18. Entweder ist die Angabe mit mag16,0 grob falsch, oder des QSO ist stark veränderlich.
Fazit: die Sichtung war negativ! Die Aufsuchkarte wurde entspreichend korrigiert

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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s4_1128+38_kl

Q 1224 -111 – VIR  (z = 1,979)

Listen-Nr:             13                                                                        Sichtung.:  --  (-)

 Datum:         2007-04-13:   

Q1224-111 – QSO - Vir (mag 15,4) GH 5,8

Es wird schwierig mit der fein-Orientierung. Ein heller mag9,3 Stern mit 12.9er in nur 3’ Distanz fixiert das Zielgebiet und sichert korrekte Ausrichtung, nur ist dieser etwa 10’ vom eigentlichen Ziel entfernt. Nur halb so weit steht eine 3er-Gruppe, die ich auf der Karte markiert habe. Diese Gruppe hat den Nachteil, dass die Sterne mit mag 15,5, 14,7 und 15,6 sehr schwach sind, nur die hellere Komponente ist stabil direkt im 6er zu halten. Es fällt sehr schwer, gleichzeitig zwei Regionen indirekt zu beobachten. Die 3er Gruppe zur eindeutigen Lage, den QSO zum auffinden. Mit dem 7er ist die Seeing-Grenze erreicht, in der 3er Gruppe sind die schwächeren Komponenten zu 40% indirekt zu erkennen, direkt blickweise. Der QSO ist auch nicht lichtschwächer, steht nur allein auf weiter Flur. Ich kann diesen immer wieder kurz erhaschen, es fällt mir jedoch etwas schwerer als bei der 3er-Gruppe. Insgesamt eine gerade so gesicherte Beobachtung.

 

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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q1224-111_kl

TON 618 - CVN  (z = 2,219)

Listen-Nr:             14                                                                       Sichtung:     ++

 Datum:             2005-04-01:

 B2 1225+317 (Ton618) - QSO- COM - (mag 15,9) GH 6,2

Ich habe hierfür einen Ciel-Ausdruck mit Sternen bis Mag15 + ein DSS-Foto mit 15’ Kantenlänge, das Stathis einmal gepostet hatte. Mit dem 9er Oku bei 265-fach pirsche ich mich in die Region. Ein Spitzwinkliges Dreieck (Spitze Mag 12,9 Basis 13,7 bzw. 13,8) mit ca. 4’ Basislänge bestätigt mir die Zielregion.  Nun kommt das Foto. Hmm, wir ist die Orientierung? Ich interpretiere die Lage, bin unsicher. Nun lasse ich das Gebiet immer wieder durchs GF wandern. Die dünne GX in dem Gebiet, nahe des QSO sehe ich nicht.

Versuche es mit Hyperventilieren, um Sauerstoffüberschuss zu bekommen. Sicherlich 15min ohne zählbaren Erfolg. Bin mir des Standorts nicht mehr sicher, setze neu auf, kommend von NGC4414. Mit dem Ciel-Ausdruck komme ich klar, mit der DSS-Aufnahme nicht.

Mann, Stathis hat das Foto bereits gedreht, S ist oben!, darauf hatte ich nicht geachtet. Nun passen die Sterne der Karte auch zum Bild im Oku. Neben dem spitzen Dreieck ein fast rechtwinkliges Dreieck, die Hypotenuse grob senkrecht. Alle Drei Sterne einfach direkt haltbar, der obere (Süden) Mag 15,3, dann 14,6 und 14,2. etwas nach O versetzt neben der Hypotenuse ein kleiner Lichtfunken indirekt stabil, direkt zeitweise zu sehen. Das ist der Quasar! Viel einfacher als gestern noch PG1115+080 wenn man weis, wo man suchen muss. Der Himmel ist dunkler, etwa 0,5 Mag besser als gestern, das macht den Unterschied. Zu dem Zeitpunkt (gegen 0h45min) steht das Ziel auch auf 70Grad Höhe fast in Kulmination.

Ich versuche es mit dem 5er (477-fach) – noch besser. Nun auch der QSO überwiegend direkt.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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ton618_kl

CSO151 – COM  (z = 2,011)

Listen-Nr:             15                                                                        Sichtung.:  ---  (--)

 Datum:         2007-04-13:  

CSO151 – QSO – COM (16,0) GH6,2

Erweist sich als sehr harte Nuss. In der Zielregion hilft eine markante Sternengruppe. Ein Y mit Komponenten zwischen mag11,5 und 13,5 – also hell genug, um permanent direkt gesehen werden zu können. Das Y liegt auf der Seite, nach rechts geneigt. An der Basis, damit dem linken Ende kann mit etwas Mühe im 9er Oku knapp neben dem mag11,5-Stern ein schwacher mag15,2er ausgemacht werden. Greife zum 7er und fokussiere so gut es geht. Das Seeing ist nur mässig, schlechter als zu Beginn der Beobachtungsnacht. Unterhalb des querliegende Y, ca. 3’ entfernt blitzt es immer wieder bei direkter Betrachtung auf, indirekt aber auch nur zu 50% erkennbar, ein mag 15,9 Vordergrundstern, noch nicht der QSO. Nochmals ca. 3’ unterhalb sollten waagrecht links ein mag 15,2 und rechts ein mag 14,7 Stern mit ca. 5’ Distanz stehen. Den 15,2er finde ich gut, doch wo ist der 14,7er? Erst mit sehr viel Mühe kann ich an der entsprechenden Position indirekt ein Fünkchen ausmachen, viel blasser als angegeben. Ich vermute ein variabler Stern, zu dem Zeitpunkt bestenfalls mag15,7 hell. Dazwischen sollte der QSO liegen. Immer wieder lasse ich die Region durchs GF wandern, versuche es mit Hyperventilieren. Wollte schon aufgeben, aus Verzweiflung nehme ich doch das 5er Oku. Der geschätze 15,7er geht nun zu 80% indirekt. Auf der Verbindungslinie kann ich indirekt ab und an, nur ca. 10% der Zeit ein minmales glimmen erahnen, mehr hin zum linken 15,2er. Das passt mit der QSO-Position, ist mir jedoch zu wenig, lasse ich nicht als Sichtung durchgehen. Dunkler Himmel allein reicht nicht, es braucht auch noch gutes Seeing.


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DSS-Aufnahme, 15' * 15
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cso151_kl

LB19 - COM   (z = 2,043)

Listen-Nr:             16                                                                       Sichtung:     ++

 Datum:             2005-05-10:

 
LB19 - QSO- COM - (mag 15,6) GH 6,2

Etwa 1 Grad WSW von der letzten GX-Gruppe gelegen. Der mit Mag7 recht helle Stern TYC1992-02063-1  ist ein eindeutiges Leuchtfeuer. Bei dem dunklen Himmel ist der QSO ein Klacks. Mag 15.5 sind kein Problem. Direkt, ohne jede Verrenkung. Ausgehend von dem hellen Stern zeigt sich, in ca. 8’ Entfernung beginnend eine Kette,  SW nach NO orientiert eine Sternengruppe: Unten, am weitesten entfernt ein Mag 14,6, darüber ein Mag 13,7, dann nach links (O) versetzt Mag 11,5, zurück in der Verlängerung der ersten beiden der QSO. Man sollte den hellen Mag 7-Stern außerhalb halten, der blendet etwas. Ca. 5’ westlich ein Mag 12,2-Stern. Bei genauem Hinsehen erkenne ich ca. 4’ O des QSO einen grenzwertigen Stern, sicherlich 0,5Mag schwächer. Unter gegebenen Bedingungen wäre der QSO sicherlich auch ein Objekt ab 14 Zoll. Mit Z= 2,043 wieder ein extrem entferntes Objekt, Lichtlaufzeit deutlich über  10 Mrd. Jahre!


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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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lb19_kl

UM627 – VIR  (z = 1,865)

Listen-Nr:             17                                                                        Sichtung.:  offen

 









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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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um627_kl

SBS1542+541 – DRA  (z = 2,371)

Listen-Nr:             18                                                                        Sichtung.:  -

 Datum:             2007-04-08:

SBS1542+541 -  QSO - DRA (mag 16,0) GH 6,0

Eine rechtwinklige Konstellation hilft letztendlich bei der Orientierung. Der etwa die hälfte kürzere linke Schenkel wir oben durch einen man 11,3 Stern gegonnen, die Basis ist ein 12,4er Stern, schräg-rechts nach oben zweigt von dort der längere Schenkel über einen näher stehenden 12,6 zu einem 12.0er Vordergrundstern ab. Auf der Verbindung der Winkelspitzen (der Hypothenuse des gedachten Dreiecks) zwei 14er Sterne (14,3 bzw. 14.0) , ca. 3’ separiert, etwas näher zum linken 11,3er Stern versetzt. Nehme das 9er Oku. Dicht am rechten 12.0er Stern ein mag 15,1-Fünkchen, direkt zu halten. Der QSO? Noch nicht zu erkennen. Steigere die Vergrößerung. Auf genannter Hypothenuse, rechts des 14.0er Sterns erkenne ich eine senkrechte Sternenkette, grenzwertig. Am ’leichtesten’ die unterste Komponente, schwerer die oberste, am schwersten die mittlere, der QSO. Im 5er bei 465-fach ca. 30% indirekt zu halten. Schwerer als gedacht, ich schätze die Helligkeit des QSO um mag 16,2 bis 16,4, die angegebenen 16,0 erscheinen mir sehr optimistisch.

Dieser QSO ist ca. 10,7 Mrd Lichtjahre von uns entfernt.



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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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sbs1542+541_kl

KP77 - HER   (z = 2,521)

Listen-Nr:             19                                                                        Sichtung:     - (--)

 Datum:             2005-08-28:


KP77 – QSO - HER - (mag 16,) GH 5,5

Schwer! Ich nehme gleich das 5er Oku (477-fach), um den Hintergrund weiter abzudunkeln, das Aufsuchen ging zunächst noch mit dem 17er. Die Zielregion zeigt eine rechtwinklige Sternengruppe, der Basisstern ist mag 11,4 hell. Nach rechts exakt eine Linie bildend ein Mag 12,5-Stern, dann ein Mag 13-Lichtfunken, genauer betrachtet ein Doppelstern. Vom Basisstern bis zum Doppelstern gut 4 Bogenminuten. Nach Oben, ca. 2,5 Bogenminuten ein Mag 12,3 Stern, exakt auf der Verbindungslinie dazwischen, ca. 1 Bogenminute vom oberen Stern ein Mag 15,4 Lichtfunken. Diesen kann ich stabil direkt halten. Nun wird es schwierig: Innerhalb der zwei Schenkel müssten 3 Fünkchen stehen, fast parallel zur kürzeren Linie. Hmm .. es blitzt immer wieder ein Fünkchen auf, selten auch mal zwei. Das Seeing ist gut, so greife ich zur Powermate + 9er = 3.6mm oder 662-fach.

Nun nimmt die Nachführung einen merklichen Anteil der Konzentration in Anspruch, die Sterne wandern recht flott durchs GF. In den nächsten 15 min gelingt es immer wieder, 2 Sterne kurzzeitig gleichzeitig zu halten, nicht immer die gleichen, ab und an den an nächsten Zur Basis, meist zwei etwas weiter oberhalb stehende. Der unterste ist PK77, ein QSO mit  z=2,521, was einer Entfernung von 10,95 Mrd LJ entspricht. Die angegebenen Mag 16.0 erscheinen mir optimistisch, evtl. ist der Himmel einfach nicht dunkel genug.

Hmm … ich bin unzufrieden, für meinen Geschmack etwas zu wenig für eine eindeutige Bestätigung. Ab und an kurz aufblitzen ist mir zu wenig, ich will es bei besseren Bedingungen nochmals versuchen.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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kp19_kl

HS1626+64 – DRA  (z = 2,320)

Listen-Nr:             20                                                                        Sichtung.:  offen









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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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hs1626+64_kl

HS1700+64 – DRA  (z = 2,722)

Listen-Nr:             21                                                                        Sichtung.:  offen

 










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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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hs1700+64_kl

APM 08279+5255 – UMA  (z = 3,911)

 Listen-Nr:             22                                                                        Sichtung.: - (o)

 Datum:         2007-02-18:

 APM08279+5255 - QSO- UMA - (mag 15,2) GH  6,0

Die Sternengruppe liegt quer im GF, ein spitzes Dreieck mit Verlängerung der Spitze durch die 4. Komponente. Etwa 5’ darüber eine nach oben gebogene Linie von 4 schwachen Mag 14,3 bis mag 14.8 Sternen, jeweils um ca. 3’ getrennt. Diese sind im 9er Oku stabil direkt haltbar. Etwa 4’ rechts des letzten der 4 ein hellerer mag 13,7-Stern, knapp danneben indirekt stabil ein Funken  von mag 15.0. Ebenfalls ca. 4’, nur direkt oberhalb dieses Sterns ein ähnlich heller Funken. Wenig rechts davon blitz es sehr ab und an. Greife zum 7er Oku – so viel lässt das Seeing hier oben noch mit Gewinn zu – 340-fach. Es wird besser. Die nächsten 5 Minuten erhasche ich immer wieder einen 2. Lichtfunken, etwa 30% der Zeit indirekt, knapp oberhalb sogar einen dritten, diesen jedoch nur blickweise. Beim 2. handelt es sich um den gesuchten Quasar.

Bei APM 08279+5255 handelt es sich um einen "Broad Absorption Line" (BAL) Quasar, bei dem wir das Schwarze Loch zufällig durch den Schleier dieser ausströmenden Materie sehen. Er leuchtet mit einer Kraft, die mehr als eine Billiarde Mal der Energie unserer Sonne entspricht. Damit ist der weit entfernte Quasar eines der leuchtkräftigsten Objekte im Universum und das Bild, das wir - verstärkt von einer Gravitationslinse - von ihm empfangen, stammt aus der Zeit, als das All erst ca. 1,5 Milliarden Jahre alt war. Es gibt eine ganze Reihe von Berichten zu diesem Objekt, welche sich hauptsächlich um dessen ungewöhnlich hohen Eisengehalt dreht, da dieser nicht zu den gängigen kosmologischen Modellen passen will. Die Strahlung von APM 08279+5255 welche wir heute empfangen wurde ausgesendet, als das Universum etwa 1/10 des heutigen Alters aufwies. Die meisten Berichte datieren um 2002/03 - etwas neueres konnte ich hierzu nicht finden. APM08279-5255 ist das weitest entfernte Objekt, welches visuell mit Amateurmitteln erhaschbar ist. Bei z = 3,911 ergibt sich eine Distanz von rund 12 Mrd. Lichtjahren.

Die Helligkeitsangaben sind etwas widersprüchlich. In neueren Artikeln wird diese mit visueller Magnitude von 15.2 angegeben, - was mit Teleskopen ab 14-Zoll bei sehr guten Bedingungen im Bereich des möglichen wäre. Meine eigene Schätzung liegt bei ca. Mag 15,6. Beim gegebenen Himmel nicht einfach, aber gesichert machbar.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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apm08279+5255_kl

HS0747+471 – LYN  (z = 3,210)

Listen-Nr:             23                                                                        Sichtung.:  offen










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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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hs0747+4741_kl

HS 1946+76 - DRA   (z = 3,051)

Listen-Nr:             24                                                                        Sichtung:     o

 Datum:             2005-08-31:

 Q1946+769  - QSO - DRA – (mag 15,8) GH 5,8

Q1946+769 reizt mich schon lange, nur hatte mich die relativ sternenreiche Region bisher abgeschreckt. Bereits im Dra zugange muss ich kaum umschwenken. Die Zielregion steht ca. 55 Grad hoch, nach N, eine Region ohne Streulichtverschmutzung.

Ausgehend von einer gedachten Verbindungslinie Chi – Tau Draco suche ich eine markante Sternengruppe, die ein Y mit Dreieck an der Basis bildet. Die hellste Komponente, 59 Dra ist schnell gefunden. Nun  1,5 Grad weiter Richtung 2h, dort eine gebogene Sternenkette mit 6 etwa Mag10-Komponenten. Bis hierhin  ja richtig einfach! Weiter mit dem Auge am Hauptinstrument, gleich im 17er Oku mit ca. 0,5 Grad GF-Durchmesser. Ein guter GF-Durchmesser nach links 3 Sterne, welche mir als Basislinie dienen: Mag 11,5, Mag 13,2, Mag 12,7. Zwischen letzteren gut erkennbar ein Mag 14.5 Stern.

Ruhig. Nun das 9er Oku: Dafür reicht das Seeing, bei 265-fach kann ich die Sterne noch punktförmig fokussieren, das müsste reichen. Ausgehend vom 13,2er ein rechtwinkliges Dreieck fast auf der Spitze, nach links geneigt; die Ankathete (Spitze der 13,2er Stern) doppelt so lange wie die Gegenkathete. Basis des rechten Winkels ein Mag 15,5-Stern, gut direkt haltbar, zwischen diesem und der Spitze ein geschätzter Mag 15,6er. Die Spitze der Gegenkathete mit Mag 14,2 relativ hell. Leicht links versetzt der Hypothenuse  zwei Lichtfünkchen, das obere, minimal kräftigere ein Stern, das untere (angegeben mit Mag 15,8,kommt mir einen Tick schwächer vor) sendet Photonen mit schier unglaublicher Laufzeit. Nach aktuellem kosmologischem Modell 11,4 Mrd Lichtjahre. Z = 3,051. Mein bisher weitest entferntes Objekt. Etwa 60% der Zeit kann ich den QSO halten, mal ½ Sek. Am Stück, dann wiederkehrend aufblinkend. Wow! Ich bin beeindruckt. Nehme mir Zeit, mache dann eine kleine Pause.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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HS1946+769_kl

TON 1530 - COM   (z = 2,048)

Listen-Nr:             25                                                                       Sichtung:     +

 Datum:             2005-04-03:

 TON1530 - QSO- COM - (mag 15,8?) GH 6,0

Östlich des Ziels eine markante 2er Gruppe ähnlich heller (12.5 und 13.1) Sterne, die fast senkrecht zueinander im Abstand von ca. 3’ stehen, im W davon, ca. 8’ ein etwas schwächerer Stern (mag 13.7), noch weiter O ein 14er Stern. Dazwischen das Ziel. „Dank“ extrem schwachem Rotlicht sind die Augen gut adaptiert. Auf Anhieb blinzeln östlich der 13.7er Sterns zwei schwache Fünkchen. Mit Hyperventilieren wird es deutlicher. Ca. 80% der Zeit ist der nähere [A] (1’), ca. 60% der etwas weitere [B] (2’), etwas nach S versetzte Funken sehbar. Letzterer der QSO. Na, das war ja relativ einfach! Ich habe nun doch etwas Übung bekommen, der relativ dunkle Himmel hilft.  Nördlich des 13,7er erhasche ich zwei weitere, grenzwertige Lichtpunkte. Einer fast genau N [C] (3’ Abstand), einer nach NNO [D] (2’ Abstand). [B] erscheint gleichhell wie [C], geschätzt Mag 15.6, [A] so hell wie [D], geschätzt Mag 15.8.



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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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ton1530_kl

QSO 0957+561/AB - UMA   (z = 1,411)

Listen-Nr:             26                                                                        Sichtung:     +

                                                                                                       Beide Komp: ---

Datum:             2005-02-05:

QSO 0957+561A/B – QSO – UMA – (mag 16) GH 6.0

Verfolgt man die Hauptachse von NGC3079 nach Norden, ca. 10 Bogenminuten taucht eine markante Sternegruppe mit lichtschwachen Komponenten auf, die mich im ersten Moment an die Form des Herkules erinnert, der schräg auf der Seite liegt. Allesamt Sterne jenseits Mag 14,0. Innerhalb der  schiefen Trapez ist eine Komponente mit Mag 15.4 noch gut direkt erkennbar, ganz klar ein weiterer Stern etwas außerhalb, im GF (Newton) exakt rechts, ca. 0,6 Bogenminuten vom Trapez. Und da gibt es noch einen Flecken, nicht so scharf abgegrenzt wie die Lichtfünkchen, etwas verwaschen. Direkt nicht zu halten, indirekt meist zu sehen. Ich meine länglich. Uwe und Ich versuchen uns abwechselnd. Ich mache eine Skizze, markiere die Ausrichtung des vermeintlich länglichen Objekts. Wir beobachten im 9er, auch im 5er bei 477-fach. Die Achslage stimmt, nur sind es zwei getrennte Lichtfleckchen, die zu einem Quasar gehören.  Man sieht den Quasar doppelt, weil sein Licht auf dem Weg zur Erde durch das Gravitationsfeld einer großen lichtschwachen Vordergrundgalaxie (nicht NGC 3079!) derart abgelenkt wird, dass jenes der südlicheren Komponente B einen kleinen Umweg von etwa einem Lichtjahr macht. Die beiden Einzelbilder A und B sind sechs Bogensekunden voneinander entfernt, was wir so nicht ausmachen konnten. Dies liegt sicher an der grenzwertigen Helligkeit, aufgrund der Vergleichsterne schätze ich Mag 16,0 bis 16,3 visuell. Mit rund fünf Milliarden Lichtjahren Distanz ist der Quasar bei weitem das fernste, was ich bisher auf der Netzhaut hatte. Das Licht verließ die Quasare bevor unser Sonnensystem und die Erde (vor rund 4.6 Mrd. Jahren) entstand!  Meine Informationen zum Objekt stammen von hier, dort kann man noch etwas mehr nachlesen.

Datum:             2006-12-26:                                                                          Sichtung:     ++

                                                                                                                      Beide Komp: o
QSO0957+561 A/B
– QSO – UMA (mag  16,7) GH 6,0

Sofort ist eine markante Sternengruppe zu erkennen, das Zielgebiet gesichert eingestellt. Dies bildet ein Trapez, ähnlich wie im Orionnebel, nur das die Komponenten mit Mag 13,9 bis 14,8 wesentlich lichtschwächer sind. Innerhalb des Trapez ein weiterer, ca. Mag 15,2-Stern. Das Trapez liegt schräg im GF, nach rechts-oben ein weiterer Lichtfunken etwas (ca. 0,8’) außerhalb, mit mag 14,3 relativ hell und deutlich. Im 7er, dann auch im 5er bleiben die Lichtfünkchen stellar, nadelfein, das Seeing ist wirklich super. Unterhalb der Figur kann ich indirekt fast stabil etwas erkennen, nicht ein Pünktchen, mehr etwas länglich, blickweise zwei getrennte Mini-Schemen. Mache eine Skizze, um die Ausrichtung zu Hause prüfen zu können: Diese passt genau mit dem Bild in der Nachbereitung – freu!!! Bei dem Objekt  handelt es sich um das Doppelbild eines Quarsars aufgrund einer Gravitationslinse: Das Licht des Quasars, das ca. 9 Milliarden Jahre zu uns unterwegs war (Rotverschiebung z= 1,414), wird in 2 Komponenten von ca. 17,1 und 17,4 mag und 6" Abstand aufgespalten. Verantwortlich dafür ist die Gravitation einer Vordergrundsgalaxie bei z= 0,35, die nur in sehr großen Profiteleskopen zu sehen sein soll. Mir kommt 17,1 bzw. 17,4 zu niedrig vor, meine Schätzung nach sind die Komponenten vielleicht 0,4 mag heller.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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0957+561_kl

PG 1115+08 -  LEO   (z = 1,728)

Listen-Nr:             27                                                              Sichtung: --

                                                                                     Mehrere Komp: ---

Datum:             2005-03-31:

 PG1115+080 – QSO – LEO (mag 15,9) GH 5,4
Einem sehr weit entfernten Quasar (z = 1,722, nach aktuellem kosmologischen Modell ca. 9,7 Mrd LJ entfernt), welcher durch eine nicht sichtbare, vorgelagerte Galaxie und deren Gravitation dreifach erscheint. Es wirkt hier also eine Gravitationslinse. 3-fach, aber nicht für mein Equipment. Ich versuche den „hellsten“ Schemen (Mag 15,9) zu erhaschen. Östlich des Ziels eine 4er Gruppe, die ein Trapez bildet mit Komponenten Mag 13,7, Mag 13,5, Mag 13,8 und Mag 14,8. Letztgenannte im 9er bei 265fach nicht direkt haltbar. Oh jeh, ob das was wird? Westlich, besser NW ein Mag 14,5-Stern, der geht gerade so direkt. Nur 3’ oberhalb ein Doppelstern (14,1 und 13,3). Ich schätze etwa 6“ getrennt. Direkt anschließen, und auch gleich erkennbar eine GX: UGC6312 - GX- Leo - (mag 15,0 (blau) – 14,1 1,2 * 0,5') GH 5,4
Ein Großteil der Helligkeit konzentriert sich auf das gestreckte, helle Zentrum. Die GX liegt zu den Doppelstern im rechten Winkel, von NO nach SW. Der Zarte Halo reicht etwa bis an den Doppelstern. In Verlängerung der Hauptachse nach SW stehen zwei hellere Sterne (um 12,5). In der Region um den Quasar werde ich nicht fündig, ab und an meine ich zwei oder drei grenzwertige Fünkchen zu sehen, kann aber auch Einbildung sein. 5min, 10min, es reicht nicht.
Das Seeing ist gut genug, um bei der Vergrößerung die Sterne noch recht ordentlich fokussieren zu können. Nehme nun das 5er Oku (465-fach). Wieder beginne ich das Spiel. Es ist nun etwas besser, die 14,8er Komponente des Trapez nun fast stabil direkt. Im Ziel blitzt es vermehrt. Hyperventilieren, um Sauerstoff ins Gehirn zu pumpen ... ja? Nicht sicher. Ich mache eine Pause, entspanne, betrachte kurz den Himmel. Wieder zurück zum Teleskop. Bei der Vergrößerung wandern die Sterne recht schnell aus, ich muss immer wieder nachdobsen. Nochmals heftig schnaufen ... ja, drei, nein 4 Minipünktchen, die eine gebogene Kette bilden. Nach wenigen Sekunden sind die wieder verschwunden. In den nächsten 5 Minuten gelingt es mir noch weitere 3 mal, diese Konstellation indirekt kurz zu halten. Der „deutlichste“ Funken war der 3. weg vom Trapez und mein Ziel, PG1115-080

Datum:             2007-04-09:                                                               Sichtung: o

 Oberhalb der UGC-GX bildet eine 3erGruppe um die mag12 einen stumpfen Winkel mit ca. 3’ Schenkellänge. Rechts im GF ein weites Trapez mit 3 helleren (um mag 12) und einer blassen Komponente am linken unteren Eck mit mag 14,9 im 13er gerade so direkt haltbar. Nun braucht es mehr Vergrößerung. 7er, 5er bei 465-fach. Zwischen dem Dreieck und dem Trapez blitzt es immer wieder auf, an 3 oder 4 Stellen nebeneinander. Mal kann ich einen Funken indirekt halten, dann einen anderen, selten mehrere gleichzeitig. Nach 10min bin ich mir sicher, den QSO zu ca. 20% indirekt halten zu können, wenig!. Dann nimmt der Kontrast ab – Cirren – grrr! Mit der Brille wieder auf der Nase kontrolliere ich das Zielgebiet: nur ein dünner Streifen, dürfte bald wieder besser werden. Gedulde mich. Im Zenit zeigt der UMA-Kasten 6 oder 7 Sterne, Richtung Nürnberg sieht man hell angestrahlte breite Wolkenschleier, alles sehr durchwachsen. Und tatsächlich: nach ca. 10min ist die QSO-Region wieder frei, etwas besser als davor. Nun kann ich die 3, ja 4 Fünkchen gleichzeitig im 5er halten, stabil indirekt. Der 2. von rechts ist der bekannte Tripple-Quasar der visuell für mich definitiv nicht auflösbar war. Ich war froh, diesen letztendlich zeitweise direkt, indirekt fast stabil halten zu können – eine positive Sichtung!

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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pg1115+080_kl

B1422+231 – BOO (z = 3,620)

 Listen-Nr:             28                                                                        Sichtung.:  +(++)

                                                                                                        Mehrere Komp: ---

 Datum:        2007-03-26:

B1422+231 - QSO- BOO - (mag 16,2) GH 6,3

 Über den Twin-Quasar im Uma und den Tripple-Quasar im Leo liest man viel, nicht jedoch über B1422+231. Dabei handelt es sich hier ebenfalls um ein durch eine Gravitationslinse mehrfach abgebildetes Objekt. Ausgangspunkt für die Suche ist Arkturus. Ich vermeide den Stern durch Ursus zu betrachten, da wäre die Dunkeladaption dahin. Am Suchernewton geht das Navigieren leichter. Fast exakt 2 Grad nördlich eine gebogene Sternenkette, fast wie die Corona Borealis, nur auf der Seite liegend weist den Weg. Weitere 2 Grad nördlich eine weitere Formation, an deren oberen Ende östlich bilden  3 Sterne ein ’L’  Das Zielgebiet ist erreicht. Die L-Sterne sind mit mag 10,5 – 10,7 und 11,8 recht hell und eignen sich als Fokussierpunkte. Oberhalb einer gedachten Verbindung zwischen den L-Spitzen zwei ähnlich helle mag 13,3 Sterne, die schräg von 8h nach 2h mit ca. 2’ Distanz im GF liegen. Greife zum 7er Oku: hey, das Seeing ist deutlich besser geworden (oder der Spiegel musste noch nachtemperieren), bei 340-fach gibt es punktförmige Sterne. Etwa 4’ unterhalb der beiden 13,3er Sterne sind direkt sofort 3 Lichtpunkte zu erkennen: ein gleichseitiges Dreieck mit 2’ Kantenlänge. Indirekt ist rechts, etwas nach oben versetzt eine mini-Aufhellung. Unterhalb des 3-Ecks blitzt es immer wieder mal kurz auf. Im 5er bei 465-fach wird es noch eine Spur deutlicher, auch kommt noch ein Fünkchen dazu, rechts des Dreiecks (ca. 1’), oberhalb der mini-Aufhellung. Ich spreche von Mini-Aufhellung, da das Objekt nicht richtig punktförmig wirkt.

 Es handelt sich hier um den QSO, der 4-fach gelinst wird. Mag 16.5, 16.7, 17.3, and 20.4 ’Hell’ sind die Komponenten. Somit die helleren 2, ja 3 in Reichweite von Teleskopen ab 18 Zoll. Die 4 Komponenten sind in Form eines Trapez ausgerichtet, zwischen 0,5 und 1,3 Bogensekunden getrennt. Der maximale Abstand zwischen den 3 helleren Komponenten beträgt jedochnur 0,8”. Mir ist es nicht gelungen diese zu separieren, dafür hätte das Seeing noch besser sein müssen, trotzdem bleibt ein leicht flächiger Eindruck, merklich durch den Vergleich zu den 15,8er Sternen des Dreiecks und dem geschätzen 16,5er links neben dem QSO. Das Objekt war indirekt stabil, direkt zu ca. 10% erkennbar – eine eindeutige Sichtung.  Im Dreieck selbst war indirekt blickweise noch ein Fünkchen auszumachen, jenseits von 16,8. Wow – das ging viel besser als erwartet.

 B1422-231 wird durch eine für mich unsichtbare (mag 20,4) GX mit z=0,339 gelinst – selbst diese Galaxie ist bereits über 3,5 Mrd LJ entfernt. Der QSO ist mit z = 3,62 mein zweitweitester Quasar: 11,8 Milliarden Lichtjahre.

 Unter idealen Bedingungen müsste eine Sichtung und Trennung von 3 Objekten mit 20 Zoll möglich sein. Wer eine große Tüte hat sollte das Objekt unbedingt vormerken!

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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b1422+2309_kl

CSO1061 – BOO  (z = 2,669)

Listen-Nr:             29                                                                        Sichtung.:  ++

Datum:        2007-03-26:

 CSO1061 – QSO - BOO - (mag 16,2) GH 6,3

 
Im Zielgebiet angekommen dient abermals eine Winkel-Gruppe zur Orientierung, diesmal sind die Sterne zwischen mag 11.5 und 12,8 hell. Es beginnt die Suche nach

Das im Oku gespiegelte L ist leicht verbogen, der Winkel ca. 85 Grad. Nahe des Basissterns Ein Lichtfunken mit geschätzen mag15,2. Von der oberen Spitze nach 7h gepeilt, ca. 2’ entfernt ein Lichtfünkchen, das im 7er Oku zu 10% direkt, indirekt fast stabil erkennbar ist: der QSO. Nach meiner Schätzung heller als die angegebenen mag 16,2 eher um 15,8 einzuordnen. In den nächsten 10 Minuten wird beobachtet und ein paar Feldsterne identifiziert. CSO1061 ist einer der wenigen Quasare mit z > 2,5 (hier 2,669), die mit Amateurmitteln erreichbar sind. Es errechnet sich nach aktuellem Modell eine Entferung von ca. 3400 Megaparsec oder 11,1 Mrd Lichtjahren. Ich hatte den Eindruck, dass der Kontrast mit fortschreitender Zeit langsam schlechter wurde. Zu CSO1061 konnt ich im Netz nichts weiteres herauszufinden.

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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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cso1061_kl

H1413 + 117 – BOO  (z = 2,585)

Listen-Nr:             30                                                                        Sichtung.:  offen

 









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DSS-Aufnahme, 15' * 15'
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h1413+117_kl

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