Beobachtungsbericht vom 27.07.2001, ca. 23.00h bis 28.07.0001, ca. 03.30h

Gerät: Newton-Teleskop , Öffnung 150mm, Brennweite 1200mm, (f/8) auf Vixen GPE, niedriges Holzstativ, motorische Nachführung und Zweiachsensteuerung

verwendete Okulare: 25 mm Plössel TAL –48fach; 17,9mm Bertele – 67fach; 10 mm Plössel [Antares] –120-fach; 7,5 mm Plössel [Omkon] –160fach,2-fach Barlow


Ort: Kreben, Beobachtungsplatz der NAA, 390m üNN
Temperatur: 20,6 C (23.00) ; 14,9 C (00.30h)
Grenzhelligkeit: gegen 01.30h bis etwas Mag 6 im Zenith

Seeing: 2 - 3

Objekte (Reihenfolge der Beobachtung):

Planeten: Mars, Uranus, Neptun
Doppelsterne (DS): Alpha Her [mag 3 bis 4 – mag 5.4; 4,9“]; Epsilon Boo [mag 2,5 – mag 4.9; 2,9“];
My Boo 3-fach: [mag 4,3 – mag 6.5; 108,8” [mag 7,0 – mag 7.6; 2,2“]];
Kugelsternhaufen (KS): M75, M72
Offene Sternhaufen (OS): 869 + 884 (h und Xi im Perseus), 654, 663, M73
Planetare Nebel (PN): NAGC 7009 (Saturnnebel)
Galaxien: NGC 7331, NGC7320

Endlich Wochenende!!, nun konnte ohne Rücksicht auf Schlafdefizit gespechtelt werden. Tagsüber war es hochsommerlich warm (31 Grad), zum Abend hin lösten sich die wenigen Wolken ebenso wie sämtliche Schleier auf, beste Vorzeichen. Saßen wieder bei Nachbars (diesmal gegenüber) auf der Terrasse; habe mir nur ein Bierchen gegönnt, bin gegen 22.45 losgefahren; diesmal nach Kreben, dem Beobachtungsplatz der Nürnberger Astronomen. Mein Beobachtungsplatz 5 km außerhalb hat den Nachteil, dass ab und an Lichtkegel entfernt vorbeifahrender Autos blenden, diese Nacht sollte ohne jegliche Störung sein; hatte mir einiges vorgenommen.

War gegen 23.00h vor Ort – noch keiner da; konnte mir also das beste Plätzen heraussuchen. Nachdem Armin mit seinem 6-Zoll Kutter die Tage so tolle Beobachtungen hatte war dies für mich Motivation, meinen kleinen Schiefspiegler auch mal wieder mitzunehmen. Vorneweg: kam fast nicht zum Einsatz. Um diese Uhrzeit war es noch recht hell, im Osten verschmutzte trotzdem bereits die Lichtglocke des Nürnberger Ballungsraum horziontnahe Regionen. Es zeichnete sich bereits ein Nachteil ab: Dunst, welcher niedrige Beobachtungen deutlich stören sollte, leider die ganze Nacht!

Begann mit „dem schiefen Anton“, meinem 110mm Kutter am Mars. Habe mir von 110mm obstruktionsfreier Optik einige Details erhofft – leider Fehlanzeige, lediglich eine dunkler Bereich schräg unten. Sehe mir gerade an, was theoretisch zu sehen gewesen wäre (Freeware-Programm Mars Previewer 2): zu dieser Uhrzeit ist war Großteil der Oberfläche ohne deutlicher Hell-Dunkel-Zonen, hatte also auch eine ungünstige Zeit erwischt. Der dunkle Bereich dürfte das Mare Sirenum gewesen sein. Kutter wieder herunter, NaTALia rauf auf die Montierung. Was nun? Wo ist es schon dunkel? – ach ja,

Linear 2, Im Pegasus ist es ziemlich o.k. Wieder bestätigt sich die Erfahrung, dass bereits gefundene Objekte beim zweiten Mal viel leichter auszumachen sind (wenn nicht allzu viel Zeit dazwischenliegt); der Komet ist zwar etwas gewandert, aber trotzdem gleich gefunden. Heute erscheint er mir wesentlich blasser, überhaupt nicht mehr länglich, nur noch ein nebeliger Fleck mit sehr schwacher Zentralaufhellung; ist es wirklich nur das Restlicht der Dämmerung (bzw. des 7 Tage alten Mondes, der noch deutlich über dem Horizont strahlt), oder hat Linear 2 wirklich um mindestens eine volle Größenklasse an Leuchtkraft verloren? Mir kam es jedenfalls so vor. Der Komet machte wirklich nicht mehr viel her! Bis es richtig dunkel wird vergeht noch einige Zeit – vertreibe sie mir mit Doppelsternen. Rudi hatte kürzlich eine Liste mit farbigen Pärchen gepostet, davon nehme ich mir zunächst

Alpha Her [mag 3 bis 4 – mag 5.4; 4,9“] vor. Die Bezeichnung ist etwas irreführend; dieses DS-System gehört zwar zum Sternbild Herkules, bildet aber gleichzeitig die Spitze von Ophiuchus (Schlagenträger). Im Karkoschka ist Alpha Her auf Karte E19 zu finden. Bemerkenswert: die Hautpkomponente ist ein veränderlicher Stern mit mag 2,6 bis 3,6; mir kam der Kontrast zum mag 5.4
hellen Begleiter sehr groß vor, denke das der veränderliche Stern momentan nicht allzu weit vom Helligkeitsmaximum entfernt sein dürfte. Bereits das 25 mm Oku lässt bei 48-fach einen DS erkennen, wird dann über 120-fach bis 160-fach immer deutlicher. Farben? Weis-gelblich die Hauptkomponente, weis der Begleiter; nicht so „bunt“ wie erhofft! Noch ein DS von Rudis Liste,

Epsilon Boo [mag 2,5 – mag 4.9; 2,9“]. Wie Alpha Her ist der Stern (freilich nicht getrennt) locker mit bloßem Auge am Firmament auszumachen. Hier reicht jedoch 48-fach nicht zum Trennen, erst das 10mm-Oku gibt Gewissheit, Ein heller, gelblicher Stern mit einen deutlich schwächeren, leicht bläulichen Begleiter. Da Karkoschka keine Veränderung der Distanz zwischen den Sternen ausweist, wird es sich hier sicherlich ebenfalls nicht um ein echtes DS-System handeln sondern lediglich um zwei aus irdischen Blickwinkel zufällig beisammen stehende Sterne.

Höre ein langsam näherkommenden Auto (knirscht auf dem Schotter); bleibe also doch nicht allein. Rücksichtsvoll stellt der Astrokollege zunächst sein Auto etwas entfernt ab und sieht nach, ob a) noch genügend Platz ist und er b) nicht evtl. bei Langzeitbelichtung stören würde. Stellt sich nun neben mich und baut seinen 10-Zoll Dobson auf. Ich verweile noch bei DS, wähle nun das

Dreifachsystem My Boo [mag 4,3 – mag 6.5; 108,8” [mag 7,0 – mag 7.6; 2,2“]]; finde dieses links oberhalb des “Segeldrachenförmigen” Sternbild Bootes (Bärenhüter). My Boo wird auch unter den Namen Alkalurops geführt. Bereits im Sucher ist die erste Trennung bewerkstelligt: 108“ ist ja auch ein ganz schöner Abstand, wäre der Helligkeitsunterschied nicht so deutlich, könnte man dieses System u.U. mit bloßem Auge trennen. Die weitere Trennung ist dagegen schon recht mühselig: selbst 120-fach reicht mir heute hier nicht; erst bei 160-fach bin ich mir sicher. Erkenne bei dieser Vergrößerung deutliche Beugungscheibchen, kein schlechtes Omen für diese Nacht. Farblich gab dieses DS-System nichts her (war auch nicht auf Rudis Liste).

Nun will ich meine Aufstellung für die Nacht „abarbeiten“; Capricornus (Steinbock) , Aquarius (Wassermann) und Pegasus sollten es werden – kam dann aber anders. Peile horizontnah nach Süden, Richtung Steinbock. Oh jeh – die Durchsicht ist hier alles andere als berauschend. Es dürfte nun gegen 0.30h sein, die Dämmerung ist abgeschlossen, aber der Dunst ist bei niedrigen Winkel hinderlich. Hinzu kommt (fällt mir erstmalig auf), dass Richtung Süden die etwa 25km entfernte Stadt Ansbach auch ihr Scherflein zur Lichtverschmutzung beiträgt. Trotzdem peile ich auf

M75. Bilde mir gedanklich eine Linie zwischen Pi Sag und Delta Cap, etwa auf halben Wege etwas südlich wird er Sucher ausgerichtet. Da bei M 75 kein hellerer Stern in der Nähe vorhanden ist, taste ich mich via Starhopping weiter vor. Das markante Dreieck hellerer Sterne der Aufsuchkarte erkenne ich schon im Sucher, einiges weiter Nördlich finde ich noch ein etwas lichtschwächeres Dreieck, nun ist es nicht mehr weit bis M75. Brauche trotzdem noch etwa 5 Min bis zum Ziel. Mit 60.000 LJ hat dieser KS für einen Vertreter seiner „Gattung“ einen recht beachtlichen Abstand zu unserem Sonnensystem. Kann lediglich einen recht kleinen Nebelfleck erkennen, jedoch markant Hell im Zentrum (nicht punktförmig); Vergrößere bis 120-fach, trotzdem bleibt mir Sternauflösung verwehrt. Die Vergrößerung nimmt einiges an Helligkeit, die nächste Stufe (160-fach) verkneife ich mir, hätte keinen Sinn. Muss leider einsehen, dass ich von meinem Plan abzuweichen habe. Für M75 bzw. M30 besteht keine Chance; stehen einfach zu tief für diesen Dunst, schade !!. Zenithnah leuchtet dagegen die Wolke der Galaxie, betrachte diese einige Minuten. Immer wieder überraschen mich kleine Sternschnuppen, auch gegen Morgen alle paar Minuten eine Sternschnuppe. Steht ein Meteorstrom an? Im NO ist ganz deutlich

h und Xi Perseus (884 und 869) rechts unterhalb des Himmels-W als deutliche „Wolke“ mit blankem Auge auszumachen. Wieder höre ich Autogeräusche. Diesmal ist es „Pit“ von der Nürnberger Sternwarte. Nach Feierabend und über 160 Besuchern will er noch den Landhimmel genießen. (Doch siegt bei Ihm bald die Müdigkeit, nach einer Stunde fährt er dann schon wieder). H und Xi Perseus – bekanntermaßen brilliant, hell, Sternreich, sehenswert!! – auch von mir schon mehrfach beschrieben. Direkt in Cassiopeia betrachte ich ein weiteres OS-Pärchen,

663 – wirkt im Sucher nebulös, bei 48-fach, ja auch bei 67-fach verbleibt noch rechts im Blickfeld eine deutlich nebulös Stelle in dem recht, sternenreichen OS. Gehe dann mit 120-fach auf diese Zone los – Mengen von lichtschwachen Sternen!, aber auch jetzt nicht völlig aufgelöst. Hatte ich so bisher noch nicht bei einem OS. Zurück mit 48-fach dann zu

654, ebenfalls ein OS, deutlich kleiner, auffällig ein heller Stern links, sonst auch etwas diffus mit etwa 2 Dutzend lichtschwacher Sterne (etwa 10/11. Größenklasse) bei 48-fach indirekt, bei 120-fach diese direkt plus etwa ein weiteres Dutzend indirekt zu erkennen.

Der Nachbar (habe leider den Namen vergessen!) nebenan teilt mir seine Eindrücke über den Saturnnebel mit – der ist doch im Aquarius, denke ich mir; tatsächlich. Dieses Sternzeichen ist etwas nördlich zu Capricornus und somit nicht ganz so „dunstgeschädigt“. Stand doch auf meiner Liste, also Tubus schwenken, drehen (musste ich 4-mal diese Nacht!), dann orientieren. Sowohl der Steinbock als auch der Wassermann sind für mich „neue“ Sternbilder, muss diese erst verinnerlichen. Auf der Suche zunächst nach M72- hilft die Aufsuchkarte sehr, als Eckpfeiler dient mir Epsilon Aqr. Von dort aus etwa 3’ Richtung Delta Cap, gefunden!!!

M 72 – lichtschwach! Dies liegt nun aber nicht an Dunst sondern am KS selbst. Eine Flächenhelligkeit von Mag 12 ist für einen KS auch wirklich nicht viel. Sah einen flächige, mattes, lediglich etwa 3“ kleines diffuses Objekt, links im Blickfeld zwei ihrerseits etwa 2“ voneinander entfernte Sterne der 11. Größenordnung vorlaufend. Ganz in der Nähe dann

M73 – so wie von Messier beschrieben: eine Gruppe von 3, 4 Sternen (ich sage 4). Warum Messier hierfür eine eigene Katalognummer vergeben hat, ist für mich schleierhaft. Aufsuchen nicht lohnenswert! Nun etwas 2 GF-Durchmesser nach ONO, zu

NGC 7009, auch Saturnnebel genannt. Fällt mir - wie auch andere kleinere PN – dadurch auf, dass sich ein Stern in einer Gruppe anderer partut nicht fokussieren lässt. In dem Fall ein bemerkenswert heller „Stern“. Diese Helligkeit lässt hohe Vergrößerungen zu. Über 120-fach, 160-fach, 240-fach gehe ich bis auf 320-fach; blaugrün? Kann ich nicht mehr sagen, hatte nicht darauf geachtet, war dann auf jeden Fall nicht markant. Der mag12-Zentralstern bleibt mir in der nunmehr recht großen flächigen Aufhellung verborgen. Dieser PN wirkt etwas oval. Probiere nun den UHC bei 240-fach (10mm + Barlow): ja, bringt eine leichte Verbesserung; nun definitiv oval, sogar mit leichten Einschnürungen links und rechts des Zentrums. Dürfte nun gegen 02.00h sein.

Nun begann eine längere Frustphase. Wollte erst M02 finden, einen relativ großen, auch hellen KS, der jedoch in einer sternenarmen Zone steht. Habe bestimmt 6, 8 Anläufe gemacht, ohne Erfolg, dabei meine ich zumindest den Ausgangspunkt , Beta Aqr definitiv und eine 3-er-Gruppe Sterne in Richtung M2 identifiziert zu haben. Gab es schließlich entnervt auf.
Blick in den Zenith offenbarte die Ganze Pracht der Milchstraße, fragte Pit nach der Grenzhelligkeit im Zenith; nach einiger Zeit meinte er einen Stern mit Mag 6.2 auszumachen, ganz schön beachtlich!! Da müsste doch der Nordamerikanebel mit dem UHC ... Nach meinen letzten zwei Fehlversuchen gehen ich halbherzig an die Sache, mit Null Ergebnis. Frust!!! Allein lasse ich von dem zukünftig die Finger, denke nun , ich muss mir diesen mal „live“ zeigen lassen. Letzte Nacht bin ich nicht daraufgekommen, ich ..., Chance vertan!

Trotz der schlechten Erfahrung wage ich mich noch an ein schwieriges Objekt: NGC7331, eine GX im Pegasus, die nun recht hoch am Himmel stehen müsste. Ausgangspunkt der Suche ist Eta Peg, ein mit Mag 2,9 deutlich sichtbarer Stern. Starhopping gestaltet sich auch hier recht schwierig, wegen vielen, ähnlich hellen Sternen, ohne markante Gruppierungen in dieser Region. Will nicht schon wieder aufgeben müssen; nach sicherlich 15, ja 20 Minuten werde ich fündig, uff!! Gott sei dank!
Die GX wird im Karkoschka mit Mag13 Flächenhelligkeit angegeben, das längliche, gar nicht so kleine Zentrum ist sicherlich jedoch etwas heller. Diese Zone wird von einem sehr langgezogenen, elliptischen Halo umgeben. NGC7731 befindet sich nahezu in Kantenlage, von links oben nach rechts unten zu erkennen, wirklich schön! Nach so langer Suche wird ausgiebig gespechtelt. Immer wieder kann bei indirektem Sehen die eine oder andere Kleinigkeit erahnt werden. Lese über NGC7331 im Karkoschka: Mann, hier müsste ja auch Stephans Quintett sein, ein Gruppe von 4kleinen, lichtschwachen GX auf engem Raum!, doch wo?

Ist vielleicht ganz gut, dass ich dies nicht weis, bin also nicht „vorbelastet“ .Betrachte die nähere Umgebung ausgiebig, will zumindest eine der GXen erhaschen. Oberhalb im GF ist eine 3er-Kette lichtschwacher Sterne in etwa gleichem Abstand zu erkennen, rechts davon, etwas unterhalb 5, 6 noch schwächere Sterne. Dort meine ich manchmal ein, zwei Fleckchen zu erahnen. Wackel leicht mit dem Kopf, ja, da müsste etwas sein. Nun mit SkyMap überprüft weis ich, dass es NICHT Stephans Quintett gewesen sein kann, dafür war der Abstand zu groß, auch war ich (Newton) genau auf der falschen Seite. Es dürfte sich um eine Gruppe extrem dicht beieinander stehender , teilweise überlappender kleiner GX gehandelt haben, von denen NGC7320 mit einer Größe von 2,3*1,4’ noch die größte ist. Allesamt etwa nur Mag 13,2 bis 14 an Flächenhelligkeit.

Puh, die Müdigkeit macht mir zu schaffen (gegen 03.00h) , auch beginnt es langsam im NO zu dämmern. Etwa genau östlich sind bereits die Plejaden ganz markant als Sternengruppe mit bloßem Auge zu sehen – Boten für den Herbst. Der Astrokollege will schon einpacken da fällt mir eines noch ein: Habe mir doch eine Aufsuchkarte für Uranus und Neptun ausgedruckt! Die Planeten befinden sich beide im Capricornus. Das gibt nochmals etwas Auftrieb.

Uranus ist mit momentan Mag5.7 zwar zu lichtschwach, um in dieser (relativ niedrigen) Position mit bloßem Auge wahrgenommen werden zu können, für den Sucher jedoch recht hell. Peile über das linke Horn des Steinbocks, habe auf Anhieb eine markante helle Sternekonstellation aus 4 Komponenten im Sucher, 3 bilden eine Kette, einer ist etwas östlich: Uranus!. Planeten = hohe Vergrößerung, diese Gleichung gilt auch hier. Bei 160-fach ist bereits eindeutig ein leicht grün-bläuliches Scheibchen auszumachen, Im Sucher hatte ich den Farbeindruck nicht gehabt! Gehe bis 320-fach, das Scheibchen ist nun recht blass, aber auch recht groß und noch klar definiert, ähnlich etwa wie der Mars im 18er Erfle (68-fach). Das hat sich richtig gelohnt! dachte, es würde schwerer. Nochmals Blut geleckt suche ich

Neptun. Diesmal schräg unterhalb des anderen Steinbockhorns. Eine Sternengruppe um Pi Cap weist den Weg zu einem helleren Stern östlich dieser Gruppe. Vorlaufend, ganz in der Nähe ein „Sternchen“ mit mag7,8: Neptun. Gehe analog vor, nur lasse ich 320-fach aus. Der Planet ist doch recht lichtschwach, mit 4,5 Milliarden Kilometern aber „nur“ 1,5 Milliarden KM weiter entfernt als Uranus (mittlerer Bahnradius, kennt jemand vielleicht die momentanen Distanzen?). Meine gelesen zu haben, dass das Albedo von Neptun geringer verglichen zu Uranus ist.

Nun ist genug, so müde!! Wir packen beide ein. Es dämmert immer merklicher. Noch (gegen 03.20h) erkennt man das Band der Milchstraße, halbhoch im Osten die Plejaden, darunter zwei hellere Objekte, ist das schon ein Teil von Taurus? Ja, einer ist Aldebaran und der andere, hellere? Müsste Saturn sein! – Mist !!!, schon abgebaut! Nein, wenn es auch keine 5 Minuten dauert, kann mich nicht mehr aufraffen, es geht nach Hause. Während der Heimfahrt habe ich immer wieder Saturn im Blick als wollte er mir sagen: JaJa, die ganze Nacht spechteln, und zum Schluss das beste auslassen, hattest sogar den Kutter dabei, tststst ...
Aber die Saturnzeit kommt ja noch.

Mein Fazit ist gemischt: habe sehr viele für mich neue Objekte gesichtet, Uranus und Neptun waren positive Überraschungen; meinen Plan hat es jedoch ganz schön durcheinandergewirbelt. Habe auch einiges übersehen.

Beste Grüße und allseits klare Nächte wünscht

Achim                                              > zurück zur Beobachtungsübersicht